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Nationalrat: Frauenanteil bei gerade einmal 28 Prozent

Seit Freitag steht so gut wie fest, wie die Abgeordneten-Reihen im Nationalrat zumindest in den ersten Wochen der neuen Legislaturperiode aussehen. Dabei wird es ab 28. Oktober nicht nur weniger rote und schwarze Mandatare zu sehen geben, sondern vor allem auch weniger weibliche Abgeordnete. Die Frauenquote liegt mit 51 Mandatarinnen bei gerade einmal 27,9 Prozent. Im alten Nationalrat, der am Montag wohl zum letzten Mal zusammentritt, beträgt sie noch 31,7 Prozent.  Die neuen Klubs

Vorbildlich sind einzig die Grünen. Ihre 20 Mandate sind geschwisterlich verteilt. Zehn Frauen sitzen neben zehn Männern. Dazu dürfte es mit Eva Glawischnig auch wieder eine Klubobfrau geben, die erste seit 1999, als Heide Schmidt und ihre Liberales Forum aus dem Nationalrat flogen und Madeleine Petrovic bei den Grünen an Alexander Van der Bellen übergab.

Bei der SPÖ mit ihren 20 Mandatarinnen wird die Frauenquote mit 35,1 Prozent noch einigermaßen passabel sein, die ÖVP bringt es hingegen nur noch auf 13 weibliche Abgeordnete oder 25,5 Prozent.
Die Freiheitlichen, die zuletzt überhaupt nur eine Mandatarin in ihren Reihen hatte, haben die Zahl ihrer Frauen versechsfacht, trotzdem liegt die Quote bei schwachen 17,6 Prozent. Noch trister ist die Situation beim BZÖ, das nur zwei Mandatarinnen entsendet und somit die Quote von 9,5 erreicht.

Besonders frauenfeindlich sieht es in Kärnten und im Burgenland aus, wo alle neun bzw. fünf Sitze an Männer gehen. Grünen-Landeschefin Christine Brunner schaffte es vom Burgenland aus wenigstens über die Bundesliste, Ursula Plassnik auf gleichem Weg von Kärnten aus.
Düster ist die Lage auch in Niederösterreich, wo nur fünf der 31 dort vergebenen Mandate von Frauen besetzt werden, das sind 16,1 Prozent. Von den sechs Vorarlberger Sitzen wird gerade einmal einer von einer Frau belegt, der ÖVP-Mandatarin Anna Franz – Quote 16,6.

Ebenfalls noch unter dem Schnitt liegt Salzburg mit 25 Prozent Frauenanteil. Darüber sind Tirol (30 Prozent), Oberösterreich (32,1) und die Steiermark (37,5 Prozent) angesiedelt. Den besten Frauenanteil weist die Bundeshauptstadt Wien mit 39,3 Prozent auf. Von den Abgeordneten, die über die Bundesliste kommen, sind 32,4 Prozent weiblich.

Noch männlicher als der Nationalrat ist übrigens der Bundesrat. Das Verhältnis 46 Männer zu 16 Frauen ergibt eine Mandatarinnenquote von 25,8 Prozent.

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