Nationalfeiertag: SPÖ und FPÖ mit Werbevideos

SPÖ-Chef Andreas Babler sieht das Gesundheits- und Bildungssystem "in Trümmern" liegen und versicherte, es wiederaufbauen zu wollen. "Verändern wir gemeinsam die falsche Ausrichtung, die falsche Perspektive der Politik der Regierung", rührte wiederum FPÖ-Chef Herbert Kickl die Werbetrommel.
Nationalfeiertag: SPÖ und FPÖ mit Werbevideos für sich
Österreich habe der Neutralität "eine beispiellose Erfolgsgeschichte zu verdanken", betonte Babler in seiner Videobotschaft. Österreich sei aber auch lange geprägt gewesen von den Werten Gerechtigkeit, Gemeinsamkeit und Zusammenhalt. Von diesen Werten hätten sich allerdings die letzten Regierungen verabschiedet. Aber, so Babler: "Ich bin davon überzeugt, und dafür kämpfe ich auch, dass all das, was kaputtgegangen ist, wieder reparierbar ist." Der derzeitige Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) fühle sich nicht mehr zuständig, sozialen Ausgleich zu schaffen. "Wo einst unser gemeinsamer Stolz war, dass wir aufeinander schauen, dass wir zusammenhalten und niemanden zurücklassen, da ist jetzt eine Regierung, die genau das Gegenteil macht, nämlich Verachtung auszudrücken für jene, die Hilfe brauchen", meinte Babler.
"Vieles, auf das wir in Österreich gemeinsam so lange stolz waren, das liegt jetzt in Trümmern vor uns"
"Vieles, auf das wir in Österreich gemeinsam so lange stolz waren, das liegt jetzt in Trümmern vor uns", befand Babler mit Blick auf das Gesundheits- und Bildungssystem und ein "Chaos" durch türkis-blaue und türkis-grüne Regierungen. Das Gesundheitssystem kollabiere, das Bildungssystem sei kaputt. Er sei in der Politik, um das, was kaputtgegangen sei, wieder aufzubauen, versicherte er.
Kickl nimmt in seiner Videobotschaft die Regierung ins Visier
Auch Kickl nahm in seiner Videobotschaft die Regierung ins Visier und warf ihr "Unfähigkeit", "Mutlosigkeit" und "Geschichtsvergessenheit" vor. Einmal mehr sah Kickl die Neutralität mit Füßen getreten: Die EU beteilige sich vorbehaltlos "an der Kriegstreiberei der NATO und der USA in der Ukraine", meinte er etwa im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg. Statt den Beschlüssen in Brüssel zu widersprechen, mache Österreich unter der derzeitigen Regierung "bei allem mit und hat dadurch seine Neutralität massiv geschwächt", findet Kickl.
FPÖ-Cehf sieht wenig rosige Aussichten
Auch sonst zeichnete der FPÖ-Chef wenig rosige Aussichten, um dann aber doch Zuversicht zu versprühen: "Es braucht gar nicht viel, um die dunklen Wolken zu verscheuchen und die Sonne der Freiheit wieder am Firmament aufziehen zu lassen." Die FPÖ habe einen konkreten Plan, wie Österreichs Souveränität und Neutralität geschützt werden könnten, warb Kickl mit Blick auf die kommende Nationalratswahl. "Verändern wir gemeinsam die falsche Ausrichtung, die falsche Perspektive der Politik der Regierung, der Scheinopposition und des Bundespräsidenten." Auch der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer unterstrich indes in einer Aussendung die Wichtigkeit der österreichischen Neutralität.
NEOS sprachen sich für europäische Armee aus
Die NEOS sprachen sich wiederum in einer Aussendung abermals für eine gemeinsame europäische Armee aus. "Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die jüngsten Eskalationen im Nahostkonflikt zeigen uns allen schmerzhaft, wie wichtig ein geeintes, souveränes und vor allem auch verteidigungsfähiges Europa ist", meinte NEOS-Verteidigungssprecher Douglas Hoyos. "Terrorismus oder Cyberkriminalität machen nicht vor nationalen Grenzen halt, da hilft uns auch unsere Neutralität nichts."
(APA/Red)