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Nationalbibliothek zeigt Prachthandschriften

&copy Österr. Nationalbibliothek
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"Christ ist geboren" lautet der Titel der neuen Ausstellung im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB), in der von 01.12. bis 14.01.2007 50 Objekte mittelalterlicher Buchmalerei zu sehen sind.

„Manche der Prachthandschriften sind über Jahrzehnte und Jahrhunderte nicht geöffnet worden“, erklärte ÖNB-Direktorin Johanna Rachinger am Donnerstag vor Journalisten.

Für Rachinger ist die Schau auch eine Gelegenheit „Schätze, die sonst zwischen Buchdeckeln verschlossen sind, einem breiten Publikum zugänglich zu machen“. Denn die 50 Werke, darunter vorwiegend reich illuminierte Stunden- und Messbücher des Spätmittelalters, stammen aus der Handschriftensammlung der ÖNB, die weltweit zu den allergrößten ihrer Art zählt. Im Zentrum stehen 35 Stundenbücher aus dem 15. und 16. Jahrhundert, wovon die meisten in Flandern entstanden sind. „Das sind Gebetsbücher für das normale Volk, die meist von einer ganzen Buchmaler-Gruppe, oft im Auftrag hoher Adeliger, hergestellt wurden“, erklärt Kurator und Kunsthistoriker Andreas Fingernagel.

Die Stundenbücher sind meist aufwändig mit Buchschmuck versehen und prachtvoll illustriert. Besonders stolz ist man auf das lateinische Stundenbuch der Maria von Burgund aus den späten 1570er Jahren. Rachinger: „Es gab schon oft Anfragen aus dem Ausland, aber dieses Werk ist so wertvoll, dass es noch nie verliehen wurde.“ In der ÖNB sind die Seiten aufgeschlagen, die neben der Dornenkrönung auch das traditionelle Weihnachtsbild – die Anbetung des Christuskindes durch Josef und Maria – zeigen. Weiteres Hauptstück: Eine größtenteils aus Blattgold bestehende Seite aus dem Weihnachts-Evangelium des Lukas, ein Werk, das Ende des 12. Jahrhunderts entstand.

Die Gliederung der Ausstellung folgt der Chronologie der evangelischen Berichte. Thematisch reicht der Bogen von der Verkündigung Maria und die Heimsuchung, über Christi Geburt und Verkündigung an die Hirten und der Anbetung der Könige. „Durch die Ausstellung bietet sich auch die Gelegenheit an, christliche Motive wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen“, meint Rachinger. „Schließlich handelt es sich hierbei auch um Motive, die das Abendland wesentlich geprägt haben.“

Zusätzlich zur Ausstellung ist ein umfangreicher, opulenter Bildband erhältlich, in den auch andere Prachtwerke aus der Handschriftensammlung aufgenommen wurden.

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