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NASA-Sonde „Spirit" auf dem Weg zum Mars

Die amerikanische Weltraumbehörde NASA unternimmt einen weiteren Versuch zur Landung auf dem Mars: Eine Sonde mit dem Landegerät „Spirit" näherte sich am Samstag dem Roten Planeten.

Die Landeeinheit sollte in der Nacht auf Sonntag in einem Krater südlich des Mars-Äquators aufsetzen und dann Verbindung mit der Bodenkontrolle aufnehmen. Das europäische Marslandegerät Beagle 2 ist seit seiner vermuteten Landung auf dem Planeten am 25. Dezember stumm.

„Wir haben alles getan, um den Erfolg dieser Mission sicherzustellen”, sagte NASA-Direktor Charles Elachi. Eine Garantie gebe es jedoch nicht. Andere Mitarbeiter der Mission sagten, eine sichere Landung hänge allein von den Bedingungen auf dem Mars ab. „Ein Windstoß oder ein spitzer Stein könnte uns einen schlechten Abend bescheren”, erklärte der leitende Wissenschafter der Mission, Steve Squyres.

Die NASA könnte schon zehn Minuten nach der Landung von „Spirit” hören. Probleme bei der Übertragung könnten die Kontaktaufnahme jedoch auch um bis zu 24 Stunden verzögern. Wenn die NASA bis Sonntagabend nichts von „Spirit” höre, „dann haben wir ein ernsthaftes Problem”, sagte Projektleiter Pete Theisinger.

Zu dem 820 Millionen Dollar (63,5 Mill. Euro) teuren Projekt gehört auch eine weitere, baugleiche Landeeinheit, „Opportunity”, die am 24. Jänner auf dem Mars landen soll. Die beiden Rover sollen 90 Tage im Mars-Gestein und in Bodenproben nach Hinweisen auf Wasser suchen. „Wir sehen Hinweise, dass der Mars vielleicht einmal ein ganz anderer Ort war”, sagte Squyres.

Die letzte Mars-Mission schlug 1999 fehl. Damals stürzte der „Polar Lander” wegen eines Software-Fehlers über dem Mars ab.

Eine andere NASA-Mission verlief unterdessen bereits in der Nacht zum Samstag erfolgreich. Die unbemannte Sonde „Stardust” flog durch die Gaswolke um den Kometen „Wild 2″ und sammelte Staubpartikel des Himmelskörpers ein. Von den Partikeln erhoffen sich die Forscher Aufschluss über den Beginn unseres Sonnensystems.

„Stardust” durchquerte die Gaswolke um 19.44 Uhr MEZ und näherte sich dem Kometen dabei auf eine Entfernung von 230 Kilometern an. Dabei machte die Sonde auch 72 Bilder vom Kern des Kometen. „Wir haben erfolgreich Proben eines Kometen gesammelt und bringen sie jetzt nach Hause”, sagte der leitende Wissenschafter der Mission, Don Brownlee. Vom ersten Foto, das auf der Erde eintraf, zeigte sich Brownlee begeistert. „Wir wussten sofort, das ist ein Juwel”, erklärte er.

Das Manöver fünf Jahre nach dem Start 1999 galt als riskant, weil die Partikel aus Staub und Steinchen die Sonde hätten beschädigen können. Nach ersten Erkenntnissen sei jedoch nichts passiert, teilte die NASA am Freitagabend mit. Experten glauben, dass der Kometenstaub organische Moleküle enthält, mit deren Hilfe das Leben auf der Erde begann. „Stardust” soll im Jänner 2006 wieder an der Erde vorbeifliegen und einen Behälter mit den gesammelten Staubproben über dem US-Bundesstaat Utah fallen lassen.

„Wild 2″ wurde 1978 von einem Schweizer Astronom entdeckt. Der Komet ist mit einem Teleskop von der Erde aus sichtbar.

Links zum Thema:
marsrovers.jpl.nasa.gov/home/index.html
stardust.jpl.nasa.gov

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