Auch der F-Ring enthalte mehr Schmutz. Nach Angaben der NASA ähnelt das Material außergewöhnlich dem des äußersten Saturn-Mond Phoebe. Diese dunklen Partikel gäben der Theorie neue Nahrung, dass die Ringe von den Überresten eines Mondes stammen könnten. Die NASA-Wissenschafter haben bisher keine Erklärung dafür, warum an den Rändern der Ringe große Mengen an Sauerstoff auftauchen.
Die Doppelsonde Cassini-Huygens war nach einem fast sieben Jahre langen Flug und einer Strecke von 3,5 Milliarden Kilometern am Donnerstag in eine Umlaufbahn des Saturn eingeschwenkt. Sie soll in den kommenden vier Jahren den zweitgrößten Planeten in unserem Sonnensystem insgesamt 76 Mal umkreisen.
Am Freitag näherte sich die Doppelsonde erstmals dem mysteriösen Mond Titan und machte Aufnahmen aus einer Entfernung von fast 340.000 Kilometern. Dabei gab der größte Saturn-Mond nach Angaben der NASA-Wissenschafter erste Geheimnisse preis. Mit hoch auflösenden Kameras, Spezialfiltern und speziellen Fototechniken sei ein Blick durch die dichte Atmosphäre auf die Oberfläche des Mondes gelungen. Diese weise verdächtige tektonische Merkmale auf, sagte die Leiterin des Foto-Teams, Carolyn Porco. Dies könnte aus Sicht von Experten darauf hindeuten, dass Prozesse im Inneren des Mondes stattfinden.
Titan ist mit einem Durchmesser von mehr als 5.000 Kilometern der größte der bisher 31 bekannten Monde des Saturns. Seine Geheimnisse lagen bis jetzt verborgen unter einem undurchdringlichen rötlichen Dunstschleier. Der Mond könnte nach Angaben von Wissenschaftern erklären, wie das Leben auf der Erde vor mehr als vier Milliarden Jahren begann. Am 25. Dezember soll die kleine Sonde Huygens von Cassini abkoppeln und drei Wochen später auf Titan landen.