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Namibia: Überragender Wahlsieg

Bei der vierten demokratischen Wahl seit der Unabhängigkeit Namibias 1990 hat die Regierungspartei von Gründungspräsident Sam Nujoma eine Drei-Viertel-Mehrheit errungen.

Die SWAPO erhielt 75 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlkommission am späten Samstagabend in Windhuk mit. Nujomas designierter Nachfolger Hifikepunye Pohamba wurde bei der gleichzeitig stattfindenden Präsidentenwahl mit 76 Prozent der Stimmen gewählt. Die Beteiligung an dem zweitägigen Wahlen am 15. und 16. November lag bei 84 Prozent.

In der einstigen Kolonie Deutsch-Südwestafrika beendeten die Wahlen die Ära Nujoma. Der 75-jährige trat nach drei Amtszeiten nicht mehr an, behält als Vorsitzender der SWAPO aber weiter politischen Einfluss. Sein Nachfolger wird im März kommenden Jahres die Macht von Nujoma übernehmen.

Namibias neuer Präsident will sich als versöhnlicher Landesvater profilieren, aber an der umstrittenen Landreform festhalten. „Es wird jedoch alles im Rahmen der Gesetze geschehen, alle Meinungen werden angehört und abgewogen. Das ist wichtig, denn wir brauchen in diesem Land keine Anarchie“, sagte Pohamba in einem dpa-Gespräch.

Der jetzt zum Nachfolger des langjährigen Präsidenten Sam Nujoma gewählte Vater von sechs Kindern will zudem allen Namibiern das Vertrauen in die Zukunft sichern: „Ich werde Präsident aller Namibier sein – egal, welcher Hautfarbe. Es gibt keine halbe Staatsbürgerschaft. Ob Schwarz, Weiß oder Grün: Für alle gibt es eine Zukunft in diesem Land!“

Pohamba, der selbst Besitzer einer kommerziellen Farm ist, will vor allem die Wirtschaft voranbringen, um die Massenarmut in dem seit 1990 unabhängigen Staat zu reduzieren. Als langjähriger politischer Weggefährte von Gründungspräsident Nujoma will er sich von diesem künftig auch als Staatsoberhaupt beraten lassen.

„Sam Nujoma bleibt weiterhin Parteichef, und ich bin der von der (Regierungspartei) SWAPO ernannte Präsidentschaftskandidat. Natürlich werden wir uns noch mehr miteinander beraten als es bisher der Fall war“, meinte Pohamba auf die Frage, wer in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika künftig die Entscheidungen treffen wird.

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