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Nairobi: Annan beklagt Klimaschutz

UNO-Generalsekretär Annan hat fehlende politische Führung im Kampf gegen den Klimawandel beklagt. Es handle sich um eine "allumfassende Bedrohung", sagte Annan vor 70 Umweltministern.

Auf dem Klimagipfel in Nairobi forderte der scheidende Chef der Vereinten Nationen große Luftverschmutzer wie die USA und China am Mittwoch zu stärkeren Anstrengungen im Umweltschutz auf.

Der Erderwärmung müsse die gleiche Aufmerksamkeit gewidmet werden wie Kriegen, Armut und der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. „Es wird zunehmend deutlich, dass uns die Verringerung von Emissionen heute billiger kommt als später der Kampf gegen ihre Folgen“, erklärte Annan.

Das Kyoto-Protokoll von 1997 sei zwar ein entscheidender Schritt zum Klimaschutz, es reiche aber bei weitem nicht aus. „Und während wir über weitere Schritte nachdenken, zeigt sich ein erschreckender Mangel an politischer Führung.“ Auf die Frage, ob seine Ausführungen auf die USA zielten, erwiderte Annan, er habe niemanden speziell gemeint. „Allerdings wäre es wünschenswert, wenn sie (die USA) das Kyoto-Abkommen unterzeichneten.“

US-Präsident Bush lehnt das Kyoto-Protokoll mit der Begründung ab, es gefährde Arbeitsplätze in den USA und nehme aufstrebende Wirtschaftsmächte wie China und Indien nicht genug in die Pflicht. In Kyoto haben sich 35 Industriestaaten dazu verpflichtet, den Ausstoß klimaschädlicher Abgase aus Kraftwerken, Fabriken und Auto zwischen 2008 und 2012 unter das Niveau von 1990 zu senken.

In Nairobi beraten derzeit Politiker und Experten aus 189 Ländern bis Freitag über eine Nachfolgeregelung für Kyoto. Ein Durchbruch ist jedoch unwahrscheinlich. Von Seiten der Amerikaner kommen jedoch zusehends positivere Signale, wie der österreichische Vertreter bei der Konferenz, Generalsekretär Werner Wutscher zur APA sagte.

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