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Nahost: Sieben Palästinenser nach Angriff tot

Wenige Stunden nach einem Anschlag auf ein Militärfahrzeug hat Israels Armee bei einem Raketenangriff im südlichen Gaza-Streifen mindestens sieben Palästinenser getötet und 22 weitere verletzt.

Die Raketen seien am Donnerstag von einem Kampfhubschrauber auf eine Gruppe im Flüchtlingslager Jidna in Rafah abgefeuert worden, sagten Augenzeugen. Nach einem zweitägigen Armeevorstoß mit heftigen Gefechten hatten israelische Soldaten zuvor mit dem Abzug aus einem Viertel von Gaza-Stadt begonnen, das als Hochburg militanter Palästinenser gilt.

Die Truppen hatten am Mittwoch das Stadtviertel auf der Suche nach Leichen israelischer Soldaten durchkämmt, die militante Palästinenser am Dienstag bei einem Anschlag getötet und mitgenommen hatten. Militante Palästinensergruppen erklärten in der Nacht in Gaza-Stadt, sie hätten ägyptischen Vermittlern die Leichenteile übergeben.

Augenzeugen berichteten nach dem Raketenangriff in Rafah, Ambulanzen hätten die Überreste der bei dem Angriff zerfetzten Leichen der Palästinenser geborgen. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff. Zuvor hatte sie in der Nacht rund 40 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge aus dem Viertel Seitun in Gaza-Stadt abgezogen. Israel hatte angekündigt, die Truppen so lange in der Stadt belassen zu wollen, bis alle Leichen geborgen seien.

Auf einer Pressekonferenz in Gaza-Stadt gaben Mitglieder der radikalen Al-Aksa-Brigaden bekannt, sie hätten die Leichenteile der sechs am Dienstag getöteten Soldaten dem ägyptischen Geheimdienst ausgehändigt. Die Al Aksa-Brigaden sind ein Ableger der Fatah-Bewegung von Palästinenser-Präsident Yasser Arafat. Die Vereinbarung sei unter der Bedingung geschlossen worden, dass sich Israel aus Seitun zurückziehe. Die israelische Armee hatte zuvor erklärt, sie verhandle nicht mit den Extremisten über die Herausgabe der Leichen. Nach Angaben aus Palästinenserkreisen sollen die Leichen im Laufe des Tages Israel übergeben werden.

Radikale Palästinenser hatten am Mittwoch ein israelisches Armeefahrzeug in die Luft gesprengt und nach israelischen Angaben dabei fünf Soldaten getötet. Zu dem Anschlag im südlichen Gaza-Streifen hatte sich der Islamische Dschihad bekannt, der gemeinsam mit der Hamas zu den radikalsten Feinden Israels zählt. Bereits am Dienstag waren beim schwersten Schlag palästinensischer Extremisten gegen die israelische Armee seit anderthalb Jahren im südlichen Gaza-Streifen die sechs Soldaten im Gaza-Streifen getötet worden, deren Überreste nun Israel übergeben werden sollen.

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