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Nahost: Hamas stellt Arbeit ein

Nach den gewalttätigen Protesten vom Vortag hat die Hamas-Regierung am Montag die Arbeit in sämtlichen Ministerien und sonstigen Regierungseinrichtungen eingestellt.

Regierungssprecher Ghasi Hamad begründete die Aussetzung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mit dem Sturm auf den Regierungssitz im Westjordanland und „versuchten Entführungen“ von Hamas-Vertretern.

In Ramallah im Westjordanland hatten hunderte Gegner der radikalislamischen Hamas am Sonntag den Sitz der palästinensischen Regierung und ein benachbartes Regierungsgebäude in Brand gesetzt. Die Demonstranten griffen auch das Gebäude des Bildungsministeriums sowie die Büroräume der Parlamentsfraktion der Hamas an. Bei den Angreifern handelte es sich um Mitglieder oder Unterstützer der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas. Beteiligt waren auch bewaffnete Mitglieder der Fatah-nahen Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden.

Hamas-Minister Wasfi Kabha dementierte am Montag Meldungen über seine angebliche Entführung. „Ich bin nicht entführt worden oder Opfer eines Entführungsversuchs“, sagte er AFP. Aus Sicherheitskreisen hatte es zuvor geheißen, der Minister für die Belange von Gefangenen sei am späten Sonntagabend von Mitgliedern der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden in Ramallah verschleppt worden.

Bei den blutigsten innerpalästinensischen Zusammenstößen seit der Regierungsübernahme der Hamas Ende März wurden acht Palästinenser getötet und mehr als hundert verletzt. Hamas- und Fatah-Anhänger lieferten sich in Gaza Straßenkämpfe, wie Krankenhausmitarbeiter sagten.

Am Montag haben Hamas und Fatah ihre Milizen von den Straßen der Autonomiegebiete abgezogen. Am Montag herrschte gespannte Ruhe, während die Fatah von Abbas in Ramallah einen Generalstreik durchsetzte und Geschäfte und Privatschulen schloss. Die von der Hamas geführte Regierung ließ im Gegenzug alle Ministerien schließen.

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