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Nader kandidiert wieder

Der amerikanische Verbraucheranwalt Ralph Nader steigt wieder in das Rennen um das Weiße Haus ein. Er wolle als unabhängiger Kandidat antreten, sagte Nader im Fernsehsender NBC.

Führende Demokraten befürchten, dass eine erneute Kandidatur Naders nur Präsident George W. Bush nützt.

Schon nach dem knappen Wahlausgang im Jahr 2000 hatten viele Demokraten Nader vorgeworfen, den früheren Vizepräsidenten Al Gore um den Sieg gebracht zu haben. Gore hatte war im entscheidenden Bundesstaat Florida seinem Gegenkandidaten Bush nur um wenige hundert Stimmen unterlegen, Bush wurde damit US-Präsident, obwohl er landesweit weniger Stimmen erhielt als Gore. Nader hatte landesweit fast 2,9 Millionen Stimmen erhalten.

Nader begründete seine Kandidatur mit den vielen für die amerikanische Bevölkerung wichtigen Themen, die von den anderen Kandidaten ignoriert würden. „Das Land hat zu viele Probleme und Ungerechtigkeiten, die es nicht verdient. Zu viel Macht und Reichtum ist in den Händen von zu wenig Leuten konzentriert.“

Für viele seiner Anhänger ist der 70-jährige Verbraucheranwalt ein Held, der mit seinem jahrzehntelangen Kreuzzug gegen die Macht der Konzerne viele Verbesserungen im Interesse der Konsumenten durchsetzte. So zwang er der Autoindustrie Anfang der 60er Jahre neue Sicherheitsstandards und damit letztendlich Sicherheitsgurte und bruchsicheres Glas auf.

Später wandten sich der Anwalt und seine Mitstreiter fast allen Verbraucherbereichen zu: Sie kämpften für besseren Arbeitsschutz und Umweltschutz, gegen die Globalisierung, für die Reinhaltung des Trinkwassers und gegen den Einfluss der Industrie auf die Gesetzgebung. Heuer wollten ihn die Grünen allerdings bei seiner Präsidentschaftsbewerbung anders als im Jahr 2000 nicht mehr unterstützen.

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