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Nachweis für Klonbaby aufgeschoben

Ein unabhängiger Beweis für das erste angebliche Klonen eines Babys steht weiter aus und könnte von den Eltern des angeblichen Klonkinds womöglich ganz abgelehnt werden.

Nach Angaben von Brigitte Boisselier, Direktorin des von der Raelianer-Sekte gegründeten Unternehmens Clonaid, sind derzeit keine Gentests des Babys und der Mutter durch unabhängige Wissenschaftler möglich, da sich die Eltern unter Druck gesetzt fühlten und noch keine Zustimmung gegeben hätten. Boisselier hatte am Freitag vergangener Woche mit der Bekanntgabe der Geburt des angeblichen Klonbabys weltweites Aufsehen erregt. Eve, wie das Kind von der Sekte vorerst genannt wurde, war den Angaben Boisseliers zufolge am 2. Weihnachtstag zur Welt gekommen.

Die amerikanischen Eltern wollten sich noch 48 Stunden bedenken, ob sie den Gentests zustimmen werden, erklärte die umstrittene Clonaid- Chefin am Donnerstagabend im französischen Fernsehen. Es seien eine Reihe von Juristen eingeschaltet worden, die über mögliche Folgen für das Baby berieten. Nach Angaben des französischen Rundfunks vom Freitag soll am 22. Jänner im US-Bundesstaat Florida über eine Vormundschaft für das Kind verhandelt werden. Dazu seien die Eltern und auch Boisselier geladen. Ein Anwalt aus Florida habe Anzeige erstattet. Er werfe der Sekte und den angeblichen Eltern gefährliche medizinische Experimente vor. Bei den Klonversuchen würden genetische Schäden bewusst in Kauf genommen.

Boisselier bestätigte, dass Beamte der Food and Drug Administration (FDA) in den USA mehrere Büros von Clonaid aufgesucht hätten, um Aufklärung über die Klon-Arbeiten zu erhalten. Auch in Südkorea habe die Polizei eine Filiale inspiziert. Die Clonaid-Chefin kündigte die Geburt eines zweiten angeblichen Klonbabys bis zum Wochenende in einem europäischen Land an, in dem die Überprüfungen weniger heikel seien. Bisher ist Clonaid jeden Beweis für die angeblichen Klon-Erfolge schuldig geblieben. Die Ankündigungen waren weltweit bei Wissenschaftlern auf erhebliche Zweifel und massive Kritik gestoßen.

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