Nachwachsende Rohstoffe: Mehr als 15.000 Tonnen CO2-Einsparpotenzial jährlich in Vorarlberg

85 Fachleute beim Informationstag des Energieinstitut Vorarlberg in Ludesch.
Die verstärkte Verwendung nachwachsender Rohstoffe würde allein in Vorarlberg mehr als 15.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am Freitag beim “nawaro”-Infotag des Energieinstituts Vorarlberg in Ludesch präsentiert wurde. 85 Bau-Fachleute informierten sich dort über den Einsatz der umweltfreundlichen Baustoffe.
Flachs, Hanf und Stroh sind hervorragende Dämmstoffe. Farben und Lacke können auf Basis von Pflanzenölen hergestellt werden. Rapsöl lässt sich als Bindemittel im Straßenbau einsetzen: Das sind nur einige der nachwachsenden Rohstoffe, die problemlos am Bau eingesetzt werden können. Auch abseits der Baubranche ist das Potenzial gewaltig.
300.000 Tonnen CO2 pro Jahr könnten österreichweit eingespart werden, wenn solche Nischenprodukte künftig breit eingesetzt werden. Das hat eine Studie des Austrian Bio Energy Center ergeben. Für Vorarlberg wäre das eine CO2-Reduktion von mindestens 15.000 Tonnen jährlich, rechnete Harald Gmeiner vom Energieinstitut beim “nawaro”-Infotag heute, Freitag, in Ludesch vor.
In der Studie sei ein stärkerer Einsatz von Holz oder Kork noch gar nicht berücksichtigt, betont Gmeiner. Auch dort gibt es noch große Steigerungspotenziale. Der Bauökologe des Energieinstituts Vorarlberg ist überzeugt: “Der Einsatz nachhaltiger Rohstoffe ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg Vorarlbergs zur Energieautonomie.”
Besseres Raumklima, geringe Mehrkosten
“Nachwachsende Rohstoffe vereinen eine wesentlich geringere Umweltbelastung und ein besseres Raumklima bei nur geringen Mehrkosten”, weiß Bauökologe Gmeiner. Betrachtet man die Kosten über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes von der Errichtung über den Betrieb bis zum Abbruch, seien sogar Einsparungen möglich.
Warum werden umweltfreundliche Baustoffe nicht schon jetzt stärker eingesetzt? “Es gibt ein Imageproblem und ein Informationsdefizit”, meint Gmeiner. Beidem versucht das Energieinstitut als Vorarlberger Regionalpartner des klimaaktiv-Programms “nawaro markt” entgegenzuwirken.
Beim ersten “nawaro”-Infotag war das Interesse groß: 85 Fachleute informierten sich in Ludesch, darunter Architekten, Baustoffhändler, Mitarbeiter technischer Büros und Energieberater. Zu den dort vorgestellten Vorzeigeprojekten in Vorarlberg gehören das Energieplushaus von Martin Brunn in Hard und das Gemeinde- und Sozialzentrum Ludesch.