Nachrichtensperre
Für die rund 600 Journalisten dort herrscht Nachrichtensperre. Eigentlich wurde das Zentrum auf dem Stützpunkt El Sailijah für mehr als eine Million Dollar (945.895 Euro) eingerichtet, um die akkreditierten Journalisten regelmäßig mit den neuesten Informationen über die Kampfhandlungen zu versorgen. Doch seit Kriegsbeginn am Donnerstag beschränken sich die Armeesprecher auf die ebenso lapidare wie unbefriedigende Formel „Kein Kommentar“.
Versprochen waren den Pressevertretern drei „Briefings“ am Tag. Inoffiziell heißt es, dass die Nachrichtensperre auf amerikanisches Betreiben hin verhängt wurde. Die US-Vertreter wollten sich erst öffentlich äußern, wenn ihr Oberkommandierender Tommy Franks dies getan habe. In der Tat scheinen die britischen Armeesprecher von ihren US-Kollegen bereits zurückgepfiffen worden zu sein: So hatten die Briten nach der Einnahme der Halbinsel Fao (El Faw) für Freitagnachmittag eine Pressekonferenz angekündigt. Eine Viertelstunde vor Beginn annullierte ein Oberst die Veranstaltung dann mit den Worten: „Ich weiß zwar, warum die Konferenz abgesagt wurde, aber ich kann es Ihnen nicht sagen.“ Stattdessen empfahlen die US-Vertreter den Journalisten indirekt, lieber Fernsehen zu schauen, um auf dem Laufenden zu sein. Es werde auf jeden Fall Pressekonferenzen geben, versicherte ein Armeesprecher. Nur wann, wollte er nicht sagen.