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Nachholbedarf bei Gesundheitsdaten

Lediglich ein Viertel der Österreicher kann auf eigene Unterlagen zurückgreifen, um sich über die persönliche Gesundheits- bzw. Krankengeschichte zu informieren.

Die Hälfte aller Österreicherinnen und Österreicher weiß nicht, ob und auf welche Medikamente sie allergisch reagiert. Und mehr als ein Drittel kann ihrem Arzt die eigene Krankengeschichte nicht lückenlos darstellen. Das ergab eine im Auftrag der InterComponentWare AG (ICW) durchgeführte repräsentative Umfrage der Karmasin Marktforschung im Sommer 2007. „Österreich hat eindeutig Nachholbedarf, was das Bewusstsein rund um die eigenen Gesundheitsdaten betrifft – denn persönliche medizinische Informationen können im Ernstfall lebensrettend sein“, betont Bernhard Voita, Geschäftsführer der ICW Österreich.

Erschwerend, so Voita weiters, kommt dazu, dass knapp zwei Drittel (64%) der Befragten im Laufe ihres Lebens bereits bei sechs oder mehr Ärzten in Behandlung waren. „Daher ist es ihnen meist nur schwer bzw. mit erheblichem Aufwand möglich, alle ihre Gesundheitsinformationen und -daten parat zu haben. Über ein Viertel der Bevölkerung (26%) benötigt mehr als zwei Stunden, um für einen Krankenhausaufenthalt, Versicherungstermin oder Arztbesuch die entsprechenden medizinischen Unterlagen zusammen zu suchen.“ 9% der Österreicherinnen und Österreicher benötigen dafür sogar mehr als einen Tag.

Die ICW, international tätiger e-Health-Spezialist mit über 600 Mitarbeitern weltweit, wird daher in Österreich eine persönliche elektronische Gesundheitsakte („LifeSensor“) anbieten. Mit der LifeSensor Akte kann jeder gesundheitsbewusste Bürger auf seine wichtigen Gesundheitsdaten – von Kinderkrankheiten über Impftermine bis hin zu Fitness- und Ernährungsplänen – rund um die Uhr online zugreifen. „Dabei steht der Aktenbesitzer im Mittelpunkt: Er, und nur er, bestimmt, wer in die Akte Einsicht nehmen darf und ob z.B. sein Hausarzt Daten in seine persönliche Akte stellen kann.“ Technisch, so Voita, sei das kein Problem – sechs führende Hersteller von Praxissoftware sind in Österreich bereits unter Vertrag, „damit erreichen wir mehr als die Hälfte aller niedergelassenen Ärzte“. Pilotprojekte laufen bereits, unter anderem gemeinsam mit der UNIQA für die spezielle Zielgruppe der Bluthochdruck-Patienten.

Da knapp drei Viertel der Bevölkerung (73%) gar nicht wissen, was eine elektronische Gesundheitsakte ist, sieht sich die ICW auch als „Wegbereiter der staatlichen ELGA“, die als „gesundheitspolitisches Großprojekt“ bis etwa 2012 umgesetzt werden soll. „Wir wissen, dass der Bedarf besteht: Sobald die Menschen in wenigen Sätzen über die Funktionsweise einer elektronischen Gesundheitsakte informiert sind, schätzen mehr als die Hälfte (57%) der Befragten die Nutzung für sich persönlich als vorteilhaft ein“, betont Voita. 70% wollen eine komfortablere und professionellere Dokumentation für ihre Gesundheitsunterlagen.

Konkurrenz zu ELGA sieht Voita keine – „Unsere Gesundheitsakte LifeSensor ist kompatibel mit allen Normen und Schnittstellen, die ELGA und die gängigen Medizin-Informationssysteme vorsehen. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied: Bei uns wird neben den medizinischen Daten ein Hauptaugenmerk auf Bewegung, Fitness und Ernährung gelegt. Und das fördert wiederum das Gesundheitsbewusstsein und den Vorsorgegedanken.

Wir können letztlich bei allen Teilen der ELGA-Architektur andocken, damit der Bürger langfristig nur eine einzige Gesundheitsakte benötigt. Allerdings bieten wir schon jetzt die Vorteile eines solchen Systems und helfen den Menschen damit, Zeit und Energie zu sparen sowie ihre Gesundheit noch besser zu managen.“

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