Was heißt Nachhaltigkeit für die Hypo Vorarlberg?
Unter anderem dank Greta Thunberg und der „Fridays for Future“-Bewegung ist Nachhaltigkeit ein immer mehr gebrauchtes Schlagwort. Für uns ist sie mehr als das. Als achtsame Beraterbank ist die Nachhaltigkeit quasi Teil unserer DNA: Wir haben echtes Interesse, handeln vorausschauend und sorgen für ein intaktes Umfeld. Das spiegelt sich in unserer Geschäftsstrategie wider. Statt auf Spekulationen und Gewinnmaximierung setzen wir auf organisches Wachstum. Sicherheit und Werterhalt der Kundengelder haben bei uns höchste Priorität.
Was kann man als Bank gegen den Klimawandel tun?
Wir haben schon im Jahr 2015 mit neun weiteren Unternehmen das Klimaneutralitätsbündnis 2025 gegründet. Ziel der Mitglieder ist es, die CO2-Emissionen jedes Jahr um ein Prozent zum Vorjahr zu reduzieren. Das gelingt uns bisher ausgezeichnet: Durch zahlreiche Maßnahmen konnten wir allein im Vorjahr unsere Emissionen um 13 Prozent verringern. Mittlerweile decken wir etwa drei Viertel unseres Stromverbrauchs mit erneuerbaren Energiequellen ab. Zudem sensibilisieren wir unsere Mitarbeiter laufend, wenn es um Themen wie Mobilität, Mülltrennung und ähnliches geht. Nach den Kriterien des Klimaneutralitätsbündnisses gelten wir übrigens seit 2016 als klimaneutral.
Welche Rolle spielt Green Finance?
Den größten Einfluss beim Thema Nachhaltigkeit haben Banken durch die Entscheidung, an wen sie Kredite vergeben: Achten sie dabei darauf, dass Unternehmen zum Beispiel besonders klimaschonend produzieren – oder schauen sie nur auf die wirtschaftlichen Erfolgszahlen? Für uns ist die Art und Weise, wie Geschäfte gemacht werden, von entscheidender Bedeutung. Deshalb haben wir schon vor Jahren ethische und nachhaltige Kriterien im Anlage- und Finanzierungsgeschäft definiert. Widerspricht ein Geschäft unseren Ausschlusskriterien, schließen wir es nicht ab. Auch bestehende Kundenbeziehungen werden in dieser Hinsicht geprüft.
Erst vor kurzem hat die Hypo Vorarlberg ihren ersten Green Bond in Schweizer Franken begeben.
Richtig. Green Bonds sind Anleihen, deren Emissionserlöse für nachhaltige Zwecke genutzt werden. Mit den Erlösen des Schweizer Franken-Green Bonds werden energieeffiziente Gebäude in der Schweiz (re)finanziert. Das Emissionsvolumen lag bei insgesamt 125 Mio. Schweizer Franken, bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Das war übrigens nicht unser erster Green Bond: Schon im Herbst 2017 hat die Hypo Vorarlberg als erste österreichische Bank eine solche Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 300 Mio. Euro begeben. Die Nachfrage nach diesem Produkt war sehr hoch. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden eine ganze Palette an nachhaltigen Produkten an wie etwa den Hypo-Klima-Kredit.
Lässt sich mit nachhaltigen Finanzprodukten auch Geld verdienen?
Auf jeden Fall! Einer unserer Fonds hat beim österreichischen Dachfonds Award des GELD-Magazins im November 2019 die beste Ein- und Dreijahresperformance von allen in dieser Klasse veranlagenden Fonds hingelegt. Derselbe Fonds hat im September 2019 vom CSSP (Center for Social and Sustainable Products) in Liechtenstein, einem unabhängigen Beratungs- und Forschungsunternehmen mit Fokus auf nachhaltige Geldanlagen, zum dritten Mal in Folge das yourSRI-Transparenzsiegel erhalten (SRI = Socially Responsible Investment). Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Performance schließen sich also nicht aus.