Kleinere Unfälle mit Sachschaden wegen Schneeglätte und Eis haben sich am Freitagvormittag auch auf der Drautalbundesstraße (B100) im Oberen Drautal in Kärnten ereignet. Gesperrt war zu diesem Zeitpunkt die Faaker See-Straße (B 84) zwischen Drobollach und Villach wegen Schneeglätte. Am Nachmittag kam es auf der Tauernautobahn (A10) auf Höhe Feistritz/Drau zu einer Massenkarambolage, in die zwei Lkw und sechs Autos verwickelt waren. Es gab mehrere Verletzte, die A10 war stundenlang gesperrt.
Schneekettenpflicht herrschte laut ÖAMTC und Asfinag auf der Nassfeldstraße (B90) von Tröpolach bis Nassfeld, auf der Katschbergbundesstraße (B99) und auf der Plöckenpassstraße (B110). “Im Kärntner Oberland herrscht auf fast allen höhergelegenen Passstraßen Schneekettenpflicht”, hieß es aus der Landesleitzentrale. Die ÖBB haben sich auf den Wintereinbruch in Kärnten rechtzeitig vorbereitet. Für die Räumarbeiten stehen schienengebundene Schneepflüge, Schneeschleudern und Kehrgeräte für die Freihaltung von Weichen zur Verfügung.
Kettenpflicht wegen Schneefalls auch auf zahlreichen Straßen in Tirol: “Besonders auf höher gelegene Straßen wie in St. Veit im Defreggental oder im Ötztal müssen die Autofahrer Ketten montieren”, erklärte ein Sprecher der Polizei am Freitag. Die Lawinengefahr steigt weiter an, warnten die Experten des Landes. Vier Personen wurden bei Verkehrsunfällen zum Teil schwer verletzt. Ein Lkw kam in einer Kurve auf der Bundesstraße in Kufstein ins Schleudern und kippte um. Im Bezirk Imst prallten vier Pkw in einen Pritschenwagen.
Der Winter ist am Freitag auch im Vorarlberger Rheintal angekommen. In der Nacht und am Vormittag fielen in Bregenz fünf bis zehn Zentimeter Schnee, in den höheren Regionen wie etwa dem Bregenzerwald waren es einige Zentimeter mehr, teilte der ZAMG-Wetterdienst mit. Auf den höher gelegenen Straßen des Landes herrschten tief winterliche Fahrverhältnisse.
Dicke Flocken ließen am Freitag auch im Rheintal schnell eine Schneedecke entstehen, am Arlberg und in der Silvretta-Region sollten bis zu 20 Zentimeter an Neuschnee dazukommen. Dementsprechend erschwert waren die Bedingungen auf Vorarlbergs Straßen. Besonders betroffen waren die Arlbergstraße (L197) und die Lechtalstraße (L198) zwischen der Alpe Rauz und Zürs, auf denen zeitweise auch Schneekettenpflicht für Pkw bestand. Auf mehreren anderen Verbindungen wie etwa der Bregenzerwaldstraße (L200) mussten zumindest die Lkw-Chauffeure Schneeketten montieren.
Am frühen Freitagnachmittag hat auch im Bundesland Salzburg der Schneefall eingesetzt: Die Folgen waren Unfälle mit Personenschäden und schneebedeckte Fahrbahnen. Der schwerste Unfall ereignete sich auf der Pinzgauer Bundesstraße (B311) bei St. Johann (Pongau), bei dem im dichten Schneetreiben drei Personen eingeklemmt und schwer verletzt wurden, meldete die Polizei.
Der Schnee kommt vorerst nur in Etappen und nicht gerade in rauen Mengen nach Österreich. Die Meteorologen der ZAMG auf der Hohen Warte in Wien haben in den vergangenen November- und ersten Dezembertagen einiges an Flockenbildung ausgemacht, die es sogar bis in die Täler schafft. Rekordverdächtig ist das Datum des Winter-Erscheinens nicht. So hat sich etwa im Jahr 2003 die weiße Pracht schon einen Monat früher, nämlich exakt am 24. Oktober, deutlich gezeigt.