Da der Wissensstand zur DDR besonders unter Jugendlichen noch sehr gering sei, werde die Arbeit der Behörde weiterhin gebraucht, sagte sie anlässlich des Tages der deutschen Einheit am Freitag mit Blick auf Diskussionen über eine mögliche Schließung ihres Hauses.
“Wir glauben, dass es für die Gegenwart und für die Zukunft wichtig ist zu wissen, wie eine Diktatur funktioniert”, betonte Birthler. Es sei noch viel zu tun, “mehr als wir vor zehn Jahren gedacht haben”.
Kanzleramtsminister Thomas de Maiziere (CDU) forderte anlässlich des Tages der deutschen Einheit eine verstärkte Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. “Die Aufarbeitung des SED-Unrechts ist nicht angemessen im öffentlichen Bewusstsein verankert”, sagte de Maiziere am Donnerstag auf einem Forum in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Es gebe noch immer “Wissensdefizite von Jugendlichen”, weshalb eine umfassende Aufklärungs- und Bildungsarbeit wichtig sei.
Die Haltung von Ost- und Westdeutschen zu Wirtschaft und Staat ist einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Allensbach zufolge auch 18 Jahre nach der Wiedervereinigung noch sehr unterschiedlich. Wie Allensbach-Chefin Renate Köcher in einem Bericht für die neue Ausgabe der “Wirtschaftswoche” schrieb, sind 86 Prozent der westdeutschen aber nur 74 Prozent der ostdeutschen Bevölkerung die Meinungsfreiheit besonders wichtig. Zudem bewerten nur 19 Prozent der Menschen im Osten das deutsche Wirtschaftssystem als positiv. Im Westen sind es 39 Prozent.