Nach VOL.AT-Bericht: Weiterhin Beschwerden über Hygiene an HTL Dornbirn

Update Freitag, 11.20 Uhr: Stellungnahme der Schüler*innenvertretung am Ende des Artikels ergänzt.
Bereits seit Jänner macht ein anonymer Instagram-Account mit Bildern auf unhygienische Zustände an der HTL Dornbirn aufmerksam. Darunter sind etwa überlaufende Pissoirs, verstopfte Toiletten und Schmierereien. Vergangene Woche meldete sich erneut ein Schüler und bestätigte die Situation.

Weitere Schüler bemängelt Hygiene
Kurz nach dem Erscheinen des Berichts auf VOL.AT verschwanden die Fotos vom Instagram-Account. Ein weiterer Schüler bestätigte jetzt die anhaltend schlechten Zustände am WC.

Kritik auch an Reaktion der Direktion
Die meisten Klos seien defekt, die Schule unternehme nichts, berichtet er. "Dieses Problem wurde schon zahlreiche Male angesprochen, jedoch hat dies keine Ergebnisse gebracht", meint der Schüler. Er kritisiert auch die Reaktion der Schulleitung. Der Instagram-Account sei wegen der Direktion geräumt worden. "Nicht zum ersten Mal kommt die Direktion mit Drohungen in die Klassen, um diejenigen zu verklagen, die diese oder jene Initiative ins Leben gerufen haben", verdeutlicht er gegenüber VOL.AT. Die Berichterstattung habe "einen großen Stress der Direktion" gebracht.

Keine Papiertücher mehr am WC
"Mit jedem Jahr werden die hygienischen Zustände schlimmer. Zum Beispiel gibt es seit Beginn dieses Schuljahres keine Papiertücher mehr auf der Toilette", so der Schüler. Begründet werde das damit, dass die Tücher Vandalismus in den WCs fördern. Der Zusammenhang zwischen Schmierereien an Wände und Papiertüchern erschließt sich für den Schüler nicht: "Verursacht die Abwesenheit jeglicher Reparaturen nicht mehr Schaden als das Vorhandensein von Handtüchern? Das glaube ich persönlich nicht", meint er.
"WCs durch Beschmierungen stark verschmutzt"
Er teilte auch eine Rundmail der Schülervertretung, die von Anfang März – kurz vor der Berichterstattung auf VOL.AT – stammt. "In den letzten Tagen wurden unsere WCs durch Beschmierungen stark verschmutzt", heißt es dort. Daher sehe sich die Schulleitung gezwungen, vorerst keine Papiertücher zur Verfügung zu stellen. Die Schülervertretung appelliert in der Mail auch an alle, Beobachtungen zu melden. "Wir als Schülervertretung sind der Meinung, dass jede Person eine zweite Chance verdient", so das Schreiben. Es wird wohl vermutet, dass die Graffitis von derselben Person stammen.

Bildungsdirektion: "Ein Problem mit Vandalismus"
Die Schule wollte sich bereits im März nicht gegenüber VOL.AT äußern. "An der HTL Dornbirn gibt es leider ein Problem mit Vandalismus in den Toiletten (absichtliche Verstopfungen, Schmierereien etc.)", hieß es auf VOL.AT-Anfrage aus der Bildungsdirektion für Vorarlberg. "Da die Reinigung jeweils am späten Nachmittag erfolgt, kann einige Zeit vergehen, bis die Verunreinigungen behoben werden können", so Sprecherin Elisabeth Mettauer.
Sonderreinigung als Reaktion
Die Schule hat mittlerweile auf die Berichte von Schülern reagiert. "Grundsätzlich arbeitet der Reinigungsdienst zuverlässig", so die Bildungsdirektion. "Die Schule hat nun aber zusätzlich an den drei schulautonomen Tagen eine Sonderreinigung der WC-Anlagen in Auftrag gegeben, da an diesen Tagen in den übrigen Bereichen weniger zu tun ist." Die Schülervertretung sei eingebunden und unterstütze alle Aktionen, damit das Problem hoffentlich bald behoben sei, verdeutlicht Mettauer.
Stellungnahme der Schüler*innenvertretung
Mittlerweile hat sich auch die Schüler*innenvertretung der HTL Dornbirn schriftlich zu den neuen Vorwürfen gemeldet, und stellt die angeführten Zustände in Abrede. Die VOL.AT zur Verfügung gestellten Bilder würden keinesfalls dem Alltag entsprechen - Es handele sich um Einzelfälle. Die Stellungnahme im Wortlaut:
Wir als Schüler*innenvertretung der HTL Dornbirn sind uns der Probleme, welche an den WCs unsere Schule auftreten, bewusst, Jedoch entsprechen die gezeigten Bilder keinesfalls dem Alltag und handeln sich um Einzelfälle, welche innerhalb kürzester Zeit behoben wurden.
Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrpersonal und Schulleitung zeigen sich bemüht, die Situation stetig zu verbessern und tun das auch mit Erfolg. So entsprechen die beschrieben Zustände unserer Meinung nach nicht mehr der Realität und stellen die Schule in einem Licht dar, in dem sie nicht steht. Deshalb wollen wir an alle Schülerinnen und Schüler appellieren, weiterhin zu einer Verbesserung beizutragen, als auch an jeden einzelnen sich ein eigenes Bild einer Situation zu machen und Nachrichten kritisch zu hinterfragen.
(VOL.AT)