Das berichtete Außenministeriums-Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal am Montag der APA. Der Bericht dazu wurde aber noch nicht veröffentlicht. “Die Umstände, die zum Tod geführt haben, sind noch nicht geklärt”, sagte Launsky-Tieffenthal.
Das Kind, die Enkelin eines bekannten Wiener Anwalts, lebte laut in Rio bei seiner Tante und soll misshandelt worden sein. Die Tante und die Cousine wurden am Freitag einvernommen. Über deren Aussage war dem Außenministeriumssprecher nichts bekannt. Die Behörden wurden am 16. Juni über die Verletzungen der Vierjährigen informiert, gestorben ist das Mädchen am 19. Juni. Der Leichnam des Mädchens soll nun nach Österreich überstellt werden und hier begraben werden.
In der Obhut der Tante befand sich auch der zwölfjährige Bruder des Mädchens, er wird seit 18. Juni von einer Pflegefamilie betreut. Montagmittag nach brasilianischer Zeit wird laut Launsky-Tieffenthal ein Gericht in Rio über die Obsorge des Zwölfjährigen entscheiden. Der Vater der beiden Kinder befindet sich in Brasilien und setzt sich für die Rückkehr seines Sohnes ein, der eine Doppelstaatsbürgerschaft besitzt.
Dem Tod der Vierjährigen mit einem österreichischen Vater und einer brasilianischen Mutter ging ein seit längerem schwelender Sorgerechtsstreit voraus. Die Verhältnisse der Obsorge der Kinder musste auch zunächst geklärt werden. Das Sorgerecht der Kinder bekamen nach der Scheidung die Eltern zu gleichen Teilen, berichtete Launsky-Tieffenthal. Als die Mutter mit den Kindern nach Brasilien reiste, beantragte der Vater die “vollkommene Obsorge” für sich. Zeitgleich wurde in Brasilien das Sorgerecht aufgrund einer psychischen Erkrankung der Mutter der Tante übertragen, was ihr nach Einlieferung der Vierjährigen in das Spital wieder entzogen wurde, so Launsky-Tieffenthal.