Nach Tod dreier Schwestern in Frankreich Anzeige gegen die Bahn

Ein Kontrolleur habe die zwölf, 13 und 19 Jahre alten Schwestern am Freitagabend aus einem Zug verwiesen, weil sie keine Fahrkarten hatten. Die Mädchen wurden in der Nacht auf Samstag dann nahe Valence im Südosten des Landes von mehreren Autos überfahren, als sie die Autobahn überqueren wollten.
“Der Bedienstete hätte die Polizei einschalten müssen, zumal zwei der Mädchen minderjährig waren”, sagte der Anwalt. Auch ein Onkel der Verunglückten erklärte: “Es wäre das mindeste gewesen, die Polizei zu benachrichtigen. Dann wären die Kinder heute noch am Leben.”
Mädchen aus Zug gewiesen
Vor dem Unfall waren die Schwestern in einem Zug auf der Strecke Marseille-Lyon kontrolliert worden. Dem Anwalt zufolge hatten sie weder Fahrkarten bei sich, noch Personalausweise. Die Mädchen wurden gegen 21.00 Uhr bei der Ortschaft Pierrelatte des Zuges verwiesen – rund 15 Kilometer von der Stelle entfernt, wo sie drei Stunden später überfahren wurden. Durch ein am Unfallort gefundenes Handy konnte die Polizei die Eltern kontaktieren.
Die Mädchen lebten zusammen mit 15 anderen Geschwistern in einem Sozialwohnungsviertel bei Marseille. Sie waren offenbar von zu Hause ausgerissen.
APA