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Nach schweren Unwettern läuft Hilfe an

Nach den verheerenden Überschwemmungen in China, die bis Freitag mindestens 260 Menschenleben gefordert haben, sind die Hilfsmaßnahmen angelaufen.

Im Südwesten des Landes wurden neue Regenfälle vorhergesagt. Hunderte von Menschen gelten noch als vermisst. Tausende sind obdachlos. 100.000 Armee-Angehörige wurden allein in der schwer betroffenen Nordwestprovinz Shaanxi mobilisiert, um bei Aufräumarbeiten, der Suche nach Opfern und Lieferung von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Zelten zu helfen.

Der wirtschaftliche Schaden in der ebenfalls schwer heimgesuchten Südwestprovinz Sichuan wurde auf 2,16 Milliarden Yuan (277 Mill. Euro) beziffert, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. 32.000 Häuser wurden dort zerstört. Aus Sorge vor einer „Jahrhundertflut“ kündigte die Regierung in Peking an, dass 210.000 Helfer bereit stünden. Auch seien 4,5 Millionen Sandsäcke und 35.000 Schwimmwesten bereit gelegt worden. Insgesamt sind elf Provinzen und mehr als 30 Millionen Menschen betroffen.

Die Zentralregierung stellte acht Millionen Yuan (eine Million Euro) für die Provinz Shaanxi und fünf Millionen Yuan (641.766 Euro) an Soforthilfe für Sichuan zur Verfügung, berichtete die Tageszeitung „China Daily“. Damit sollen Nahrung, Kleidung und Zelte für die Flutopfer beschafft werden. Die ersten Hilfslieferungen mit Trinkwasser, Nahrung, Medizin und Zelten trafen am Donnerstag im Kreis Foping in Shaanxi ein, wo es allein 143 Tote gegeben hatte. 105 galten hier noch als vermisst.

„Bei uns hat es noch nie eine solche Katastrophe gegeben“, sagte ein Kreisvertreter von Foping. Ein Funktionär der Zentrale zur Hochwasserbekämpfung in Shaanxi sagte: „Dieses Mal ist es besonders schwer. Der Regen ist extrem heftig. Wir bereiten uns jedes Jahr vor, aber diese Katastrophe ist einfach zu groß.“ Auch ein Beamter vom Flutkontrollzentrum in der Stadt Suining in der Südwestprovinz Sichuan äußerte sich ähnlich: „Einen so heftigen Regen habe ich noch nie erlebt.“

Die meisten Opfer seien einfach weggeschwemmt worden, durch Erdrutsche begraben oder in ihren einstürzenden Häusern erschlagen worden. Nach offiziellen Angaben sind erst 39 Tote in Sichuan gezählt worden, doch dürfte die tatsächliche Zahl deutlich höher sein.

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