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Nach Schuss auf Achtjährigen - Verdächtiger gefasst

Wien - Nach dem Schuss auf den Buben in der Quellenstraße 24 A in Wien-Favoriten von Montagabend hat die Polizei am Dienstag einen Verdächtigen ausgeforscht und gefasst.  | Tatort Quellenstraße

Das teilte die Polizei am Dienstagmittag mit. Details wollten die Ermittler um 13.30 Uhr bei einer Pressekonferenz in der Bundespolizeidirektion Wien bekannt geben.

Es gab bereits Gerüchte in der Anlage über ähnliche Vorfälle. Die Polizei ging den Hinweisen nach: Vor vier bis fünf Wochen ist ein Zwölfjähriger angeschossen worden.

Achtjähriger wurde angeschossen

Der Achtjährige war am Montagabend gegen 19.00 Uhr mit seinen Freunden im Hof und spielte. Die Beamten vermuteten, dass die Kinder für einen der Anrainer zu viel Lärm verursacht haben dürften. Der Unbekannte schoss mit der Luftdruckwaffe und traf den Achtjährigen in die linke Brust. Der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 9 brachte den Buben ins SMZ Ost. Zu diesem Zeitpunkt war das Opfer auch ansprechbar.

Zunächst wurde das Schlimmste befürchtet: In ersten Meldungen hieß es, der Bub sei lebensbedrohlich verletzt. Nicht zuletzt war es zunächst unklar, um welche Art von Waffe es sich handelte. Nach einer näheren Untersuchung gaben die Mediziner Entwarnung. Das Projektil stammte aus einer Luftdruckwaffe und hatte sich „nur“ etwa drei Zentimeter in die linke Brust des Achtjährigen gebohrt. Er wurde leicht verletzt, sagte Haimeder.

Die Ermittler fahndeten unterdessen fieberhaft nach dem Schützen. Anhaltspunkte, von wo in dem Bau geschossen wurde, gab es kaum. Im Laufe des Abends überprüfte die Polizei mehrere Wohnungen. Dabei brachen die Beamten sogar eine Tür auf. Festnahmen gab es bisher nicht. Das Gebäude hat insgesamt elf Stiegen.

Generalmajor Karl Mahrer, amtsführender Landespolizeikommandant, sagte unterdessen, die Suche nach dem Täter konzentriere sich nun auf zwei bis drei Stiegen. Die Tatortspezialisten der Kriminaldirektion 3 untersuchten Schusskanäle und Winkel herumliegender Projektile, um das Gebiet, von dem aus geschossen worden sein dürfte, weiter einzuschränken.

Mahrer bestätigte, dass die Recherchen der Ermittler konkrete Hinweise auf weitere Vorfälle erbracht haben. Vor etwa vier bis fünf Wochen sei ein Zwölfjähriger von einem Projektil an der Hand verletzt worden. Die Eltern verzichteten aber auf eine Anzeige. Immer wieder lagen Luftdruckgeschoße im Hof herum. „Es ist für uns erschütternd, dass sich die Bewohner offenbar daran gewöhnt haben, dass hier immer wieder Gewalt ausgeübt worden ist“, so Mahrer.

Achtjähriger darf bald nach Hause gehen
Laut Univ.-Prof. Dr. Walter Hruby vom SMZ Ost hat das Geschoß nur die Weichteile in der linken Brust getroffen und ist nicht tiefer in das Gewebe eingedrungen. Es gab keine weiteren Verletzungen. „In zwei Tagen darf er vermutlich wieder nach Hause”, sagte der Mediziner am Dienstag auf APA-Anfrage.

Verdächtiger hat offenbar Drogenprobleme

Der in Zusammenhang mit dem Schussattentat auf einen Achtjährigen am Montagabend in einer Wohnhausanlage in Wien-Favoriten ausgeforschte Verdächtige, Jahrgang 1981, hat offenbar Drogenprobleme. Das verlautete in der Bundespolizeidirektion unmittelbar vor Beginn der Pressekonferenz, bei der die Polizei Einzelheiten bekannt geben wollte.

Festgenommener in drei weiteren Fällen verdächtig

Der Mann soll in den vergangenen Wochen bereits drei Menschen durch Schüsse aus einem Luftdruckgewehr verletzt haben: Neben einem Freund ein acht Jahre altes Mädchen und einen zwölfjährigen Buben. Das gab die Polizei bei einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag bekannt.

Das Mädchen erlitt einen Streifschuss an einer Schläfe, der Bub einen Handverletzung. Seinem Freund soll der 26-Jährige im Rahmen eines Streits darüber, wer Bier holen soll, in den Rücken geschossen haben. Hinweise dieses Mannes haben zur Ausforschung des mutmaßlichen Schützen geführt, der laut Ermittlern ein Geständnis ablegt und auf die Frage nach dem Motiv geantwortet habe: „Weil ich an Pascher hab’.“

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