AA

Nach Schulbusunfall in OÖ: Zwölfjähriger Bub gestorben

Lebensgefährlich verletzte Hauptschüler in Salzburger Krankenhäusern behandelt.
Lebensgefährlich verletzte Hauptschüler in Salzburger Krankenhäusern behandelt. ©apa
Für einen zwölfjährigen Hauptschüler, der am Freitag in jenem Schulbus saß, der in Schwand im Innkreis (Bezirk Braunau) in Oberösterreich von einem Lkw gerammt wurde, hat es keine Rettung mehr gegeben.
Bilder vom Unfallort
Schulbus und Lkw kollidiert: Verletzte

Wie die Polizei Oberösterreich in einer Presseaussendung am Samstagabend bekannt gab, erlag der Bub im Salzburger Landeskrankenhaus seinen schweren Verletzungen. Ein weiterer Zwölfjähriger befand sich in künstlichem Tiefschlaf. Sein Zustand war ebenfalls kritisch.

Bei der sogenannten Bäckerkreuzung waren der mit 19 Kindern besetzte Schulbus und der Lkw am Freitag gegen 13.00 Uhr zusammengestoßen. Laut Polizei dürfte unmittelbar zuvor das Handy des 48-jährigen Lkw-Fahrers aus Kroatien geläutet haben, worauf er auf das Display schaute und so eine Stopptafel übersah. 17 Kinder wurden bei der Kollision verletzt, neune davon schwer. Einer Zwölfjähriger starb. Alkotests bei den Lenkern verliefen negativ.

Heftige Debatte ums Telefonieren am Steuer

Das Thema Telefonieren am Steuer hatte zuletzt für eine heftige Debatte gesorgt. Der VCÖ forderte, nach schweren Unfällen die Handys der Lenker zu beschlagnahmen, um zu sehen, ob sie während der Fahrt benutzt worden sind. Der Vorschlag stützt sich auf ein Modell, wie es bereits in Köln praktiziert wird. Der oö. Verkehrsreferent LH-Stv. Reinhold Entholzer (SPÖ) hatte den Vorstoß des VCÖ begrüßt. “Das Smartphone während der Fahrt zu benützen, ist kein Kavaliersdelikt. Wir müssen die Konsequenzen dieser Handlungen deutlich machen, um einen Sinneswandel in der Bevölkerung zu erreichen,” so Entholzer in einer Aussendung am Donnerstag – einen Tag vor dem Unfall.

“Umdenken” angemahnt

Am Samstag bekräftigte Entholzer seine Forderung. Er sprach im Interview mit dem ORF Radio Oberösterreich auch die Ablenkung durch SMS oder das Lesen von Mails am Handy an.

Zustimmung zum VCÖ-Vorschlag war auch von den Grünen gekommen: “Damit würde eine wichtiger Schritt gegen diese Verantwortungslosigkeit gesetzt”, so die stellvertretende Landessprecherin Ulrike Schwarz. “Telefonieren am Steuer ist für viele noch immer bestenfalls ein Kavaliersdelikt. Hier muss es ein Umdenken geben”, betonte sie. Der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Christian Hafenecker hatte den VCÖ-Vorschlag hingegen vor wenigen Tagen in einer Aussendung als “absoluten Schwachsinn” bezeichnet. Die Maßnahme würde “dem weiteren Ausspionieren der Bürger Tür und Tor öffnen, aber praktisch keinen Sinn ergeben”.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Nach Schulbusunfall in OÖ: Zwölfjähriger Bub gestorben
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen