Nach Schul-Amoklauf: Jetzt kommen Zwangs-Gespräche für gefährdete Schüler

Nach dem Amoklauf an einem Grazer Gymnasium setzt die Bundesregierung neue Maßnahmen zur Stärkung der psychischen Gesundheit an Schulen. Wie Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) am Mittwoch ankündigte, sollen sogenannte "Exit-Gespräche" künftig verpflichtend geführt werden, wenn ein Schulabbruch droht.
Prävention statt Eskalation
Die geplanten Exit-Gespräche sollen zwischen Schule, Eltern und Jugendlichen stattfinden – mit dem Ziel, frühzeitig psychosoziale Risikofaktoren zu erkennen und den Ausbildungsweg besser zu begleiten. Auch das Sozialministerium und das AMS werden über ihre Jugendcoaching-Programme eingebunden.
Bereits bestehende Gesprächsformate sollen weiterentwickelt werden. Ziel sei es, Kinder nicht aus dem System fallen zu lassen – und bei Problemen rechtzeitig gegenzusteuern.
Mehr Psychologen und Sozialarbeiter für die Schulen
Neben den Exit-Gesprächen wird auch das psychosoziale Unterstützungspersonal aufgestockt. Derzeit gibt es rund 190 Schulpsychologen – bis 2027 soll diese Zahl fast verdoppelt werden. Noch im kommenden Schuljahr sollen 70 neue Stellen geschaffen werden, im darauffolgenden Jahr weitere 70.
Erstmals werden auch Bundesplanstellen für Schulsozialarbeit an Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Berufsschulen geschaffen – 30 ab Herbst 2025, 35 im Jahr darauf.

Mehr Workshops und Krisenbegleitung
Das Budget für Workshops rund um "Mental Health" wird verdoppelt: Ab 2026 sollen Schüler:innen zusätzlich zu den bestehenden Extremismuspräventionsangeboten auch psychologische Unterstützung erhalten – mit Fokus auf Prävention und Krisenintervention.
Mit dem neuen Personal sollen Schulen besser auf Akutsituationen vorbereitet werden – etwa bei Gewaltvorfällen oder plötzlichem Rückzug von Schülern. Auch eine verbesserte Begleitung nach Suspendierungen ist geplant.
(VOL.AT)