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Nach OECD-Bericht: Schumann kündigt Gesundheitsreformen an

Schumann verspricht Reformen im Gesundheitswesen.
Schumann verspricht Reformen im Gesundheitswesen. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Lange Wartezeiten oder hohe Privatkosten: Ein neuer OECD-Bericht zum österreichischen Gesundheitssystem ruft die Regierung auf den Plan.
Land der Zigaretten, Land des Alkohols

Ein aktueller Bericht der OECD zu Gesundheitsreformtrends in der EU war für Gesundheitsministerin Korinna Schumann und Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (beide SPÖ) am Donnerstag Anlass, Verbesserungen in der Versorgung in Aussicht zu stellen. Wie schon "Gesundheit auf einen Blick" im November weist auch der nunmehrige Bericht dem heimischen System eine gute Versorgung, aber lange Wartezeiten und hohe Privatkosten aus.

Aus dem "Country Health Profile Austria 2025" der OECD geht hervor, dass Österreich mit 4.901 Euro (Stand 2023) die zweithöchsten Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben in der EU hat, wovon allerdings nur 76,6 Prozent von der öffentlichen Hand getragen werden, während es unionsweit 80 Prozent sind. Auf private Zusatzversicherungen entfallen 7 Prozent der Ausgaben. Die OECD sieht hier Anlass zur Sorge wegen einer Zweiklassenmedizin, wenn sich die Patienten zwischen langen Wartezeiten oder höheren Eigenkosten für eine schnellere Behandlung entscheiden müssen.

Warnung vor Zwei-Klassen-Medizin

Schumann wertete den Bericht als Befund über den Zustand des Gesundheitssystems, wie es die Regierung im März übernommen hat. Diesen wolle man aber nicht akzeptieren, meinte sie in einer schriftlichen Mitteilung. Königsberger-Ludwig gab ein Bekenntnis zur Weiterentwicklung des Systems ab, etwa durch mehr Digitalisierung und den Ausbau der Prävention. Beide erinnerten an die Reformpartnerschaft Gesundheit, in der Bund, Länder und Sozialversicherung strukturelle Reformen entwickeln sollen. Auf die Frage, ob dabei die Verantwortung für die Spitäler zentral an den Bund gehen soll, wie zuletzt wiederholt gefordert, gingen sie nicht ein.

Erwähnt wurde hingegen die etwa für die Notfallversorgung eingerichtete Reformgruppe und der mit Jänner 2026 in Kraft tretende Gesundheitsreformfonds, der mit rund 500 Mio. Euro jährlich dotiert sein wird. Auch auf die kommende Verpflichtung zur ambulanten Diagnosecodierung, den digitalen Eltern-Kind-Pass, die Verlängerung der ELGA-Speicherfrist von zehn auf 30 Jahre und den Ausbau der Hotline 1450 wurde verwiesen.

(APA/Red)

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