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Nach neun Überfällen auf Wettbüros: Prozess gegen Bande beginnt

Am Dienstag begann der Prozess gegen eine dreiköpfige Bande, die mehrere Wettbüros in Wien überfallen haben soll.
Am Dienstag begann der Prozess gegen eine dreiköpfige Bande, die mehrere Wettbüros in Wien überfallen haben soll. ©APA
Neun Wettbüros in zwei Monaten sollen die drei Männer überfallen haben, gegen die am Dienstag der Prozess begonnen hat. Der Wert ihrer Beute wird auf 90.000 Euro geschätzt. Auffallend war ihr brutales Vorgehen bei allen Überfällen, die Männer bekennen sich jedoch nicht schuldig. Gegen Mittag wurde der Prozess vertagt, da das Gericht noch weitere Zeugen anhören will. Mit den Urteilen ist frühestens am kommenden Freitag zu rechnen.
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Die Männer im Alter zwischen 23 und 35 Jahren gingen bei ihren Überfällen nicht zimperlich vor: Als beim ersten Coup am 24. Dezember 2011 ein Angestellter nicht gleich den Tresor aufmachte, stachen sie ihm laut Anklage ein Messer in den Hals und mehrfach in den Oberschenkel. Vor einem Wiener Schöffensenat (Vorsitz: Andreas Böhm) bekannten sie sich nun überraschenderweise “nicht schuldig”.

Festnahme der Bande nach Überfall auf Wettbüro in Neubau

Die Angeklagten waren am 20. Februar auf frischer Tat festgenommen worden, nachdem sie sich mit einem Taxi zu einem Wettbüro in Wien-Neubau chauffieren hatten lassen, sich dort mit über den Kopf gestülpten Kapuzen und ins Gesicht gezogenen Halstüchern vermummten und im Begriff waren, mit einer Schreckschusspistole das Lokal zu stürmen. Die Polizei hatte die Verdächtigen allerdings schon länger observiert. Ehe sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnten, erfolgte der Zugriff.

Geständnisse wurden vor dem Prozess bereits abgelegt

Bei den anschließenden polizeilichen und gerichtlichen Einvernahmen legten die Beschäftigungslosen und infolge von Spielsucht unter erhöhtem Finanzbedarf leidenden Männer Geständnisse ab. Sie gaben zu, geeignete Spiellokale ausgekundschaftet zu haben und diese immer möglichst am frühen Morgen überfallen zu haben, weil zu diesen Zeitpunkten kaum mehr Kunden und damit unliebsame Zeugen anwesend waren.

Sobald sie ihre Beute wieder verbraucht hatten, folgte dem Staatsanwalt zufolge ein neuer Raub. Ein Angestellter eines Wettbüros hatte das Pech, innerhalb von vier Wochen zweimal überfallen zu werden. “Das stimmt alles nicht, was in der Anklage steht”, widerriefen die mutmaßlichen Räuber nun ihre ursprünglichen Geständnisse. Die Polizei habe sie “unter Druck gesetzt” bzw. “geschlagen”. (APA)

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