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Nach Krawallen in Georgien werden Oppositionelle freigelassen

Nach den Zusammenstößen in Georgien zwischen Polizei und Opposition mit mehr als 30 Verletzten haben die Behörden der Kaukasusrepublik eingelenkt. Das georgische Innenministerium ließ auf Druck der Regierungskritiker und der orthodoxen Kirche drei inhaftierte Georgier frei.
Nach den Krawallen in Tiflis

In Georgien waren am Mittwochabend  bei Zusammenstößen zwischen Spezialeinheiten der Polizei und Oppositionellen mehr als 30 Menschen verletzt worden. Sicherheitskräfte verhinderten in der Hauptstadt Tiflis die Erstürmung der Polizeizentrale durch die Opposition.

Nach Angaben eines Tifliser Radiosenders ging die Polizei anschließend auch gewaltsam gegen Demonstranten vor, die eine Straße blockierten. Die Opposition zog in der Nacht tausende Anhänger vor dem Parlament in Tiflis zusammen, um weiter den Rücktritt von Präsident Michail Saakaschwili zu fordern.

Die Straßenproteste dauern bereits seit Wochen an. Nach Angaben des georgischen Innenministeriums eskalierte die Lage am Mittwochabend, als einige Oppositionelle versuchten, die Polizeizentrale zu stürmen. Sie wollten dort ihre Anhänger aus der Untersuchungshaft befreien, hieß es.

Nach den Ausschreitungen wurden mehr als 30 Menschen mit Verletzungen in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Unter den Verletzten seien mehrere führende Oppositionelle, darunter der frühere Präsidentenkandidat Lewan Gatschetschiladse, sowie Polizisten und Journalisten.

Staatschef Saakaschwili war laut Medien am Abend zum EU-Gipfel nach Prag abgereist, wo die Gründung einer “Östlichen Partnerschaft” mit Beteiligung Georgiens geplant ist. Der Präsident ist seit dem Südkaukasuskrieg mit Russland im vergangenen August auch im Westen umstritten.

Viele Georgier geben ihm die Schuld an der innenpolitischen Krise im Land. Saakaschwili, der 2003 selbst bei der Rosenrevolution seinen Vorgänger Eduard Schewardnadse aus dem Amt gedrängt hatte, lehnt einen Rücktritt ab.

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