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Nach Kenia-Attentaten zwölf Menschen in Haft

Nach den gegen Israelis gerichteten Anschlägen in Kenia hat die Polizei des ostafrikanischen Landes nach eigenen Angaben zwölf Verdächtige festgenommen.

Dies teilte Polizeichef Philimon Abongo am Freitag in Mombasa mit. Unterdessen kündigte der israelische Regierungschef Ariel Sharon Vergeltung für die Anschläge an. „Unser langer Arm wird die Terroristen und jene, die sie losschicken, fassen“, sagte Sharon in der Nacht auf Freitag nach seiner Wiederwahl zum Vorsitzenden des rechtskonservativen Likud-Blocks.

Polizeichef Abongo betonte in seiner Erklärung, dass die festgenommenen Personen „nicht unbedingt alle verdächtig“ seien. Sie verfügten jedoch vermutlich über „Informationen, die nützlich sein könnten“. Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, im Zusammenhang mit den Anschlägen seien drei Ausländer festgenommen worden. Ein Mann und eine Frau sollen nach Agenturinformationen US-Pässe bei sich haben. Die beiden werden verdächtigt, Geschoße des Typs SAM-7 am Donnerstagmorgen aus einem Geländewagen auf ein Flugzeug abgefeuert zu haben. Laut Polizei sollen die ersten drei Verhafteten „arabischstämmige Ausländer“ sein, man machte jedoch keine weiteren Angaben über deren Staatsangehörigkeit.

Zeitgleich zum verfehlten Raketenanschlag auf die startende israelische Maschine mit 275 Passagieren hatten drei Selbstmordattentäter am Donnerstag ein von israelischen Urlaubern besuchtes Hotel im 30 Kilometer entfernten Ort Kikambale in die Luft gesprengt. 15 Menschen – darunter drei Israelis, neun Kenianer sowie die drei Attentäter – kamen ums Leben; 40 wurden verletzt.

Israelische Medien werteten die Anschläge in Kenia am Freitag als ersten erfolgreichen Großangriff der Terrorgruppe El Kaida auf ein israelisches Ziel. Angaben aus Israel zufolge befinden sich Mitglieder des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad bereits in Mombasa, um die Hintergründe des Selbstmordanschlags auf ein israelisches Hotel sowie des Raketenangriffs auf ein israelisches Passagierflugzeug zu untersuchen.

Die australische Regierung hatte bereits zwei Wochen vor dem tödlichen Doppelattentat vor einer Anschlagsgefahr in Mombasa gewarnt. Die Warnung sei am 12. November auf Grund neuer Informationen ausgesprochen worden, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Canberra laut Agentur AFP am Freitag. Zur Quelle wollte sie sich nicht äußern. Die USA und Großbritannien hatten sich dem damaligen Appell nicht angeschlossen. Die australische Regierung erklärte, auch nach den Anschlägen vom Donnerstag sei die Gefahr neuer Attentate in Kenia weiterhin hoch. Von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen sei abzuraten.

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