Zur Halbzeit hat Clay als Zweiter 13 Punkte Rückstand auf den mit 4.463 Zählern in Führung liegenden Ukrainer Alexej Kasjanow. Bester Österreicher ist Dominik Distelberger als 22., er gewann den abschließenden 400-m-Lauf. Roland Schwarzl rangiert an der 25. Stelle, beide sind auf Kurs “persönliche Bestleistung”.
Clay hatte im Vorfeld von der Verbesserung des seit 2001 vom Tschechen Roman Sebrle mit 9.026 Punkten gehaltenen Weltrekordes gesprochen und er zeigte auch, dass es ihm Ernst damit ist. Doch hier fehlte ein Meter, dort ein paar Sekunden und mit 4.450 Punkten auf dem Konto müsste er am zweiten Tag 4.576 erreichen, das wären um 220 mehr als bei seiner bisher besten zweiten Mehrkampfhälfte. Das Wetter spielt im Lände großteils mit, der prognostizierte Regen setzte aber vor allem am Nachmittag immer wieder kurz ein.
Schwarzl, der sich bereits für die Europameisterschaften in Barcelona qualifiziert hat, hat die Verbesserung seiner Bestmarke von 8.102 Punkten im Visier, die er am 23./24 August 2004 bei seinem zehnten Olympia-Platz in Athen aufgestellt hatte. Nach starken Leistungen in den ersten drei Disziplinen (100 m 11,23; Weit 7,61; Kugel 14,54), klappte nur der Hochsprung mit 1,94 nicht ganz nach Wunsch. “Ich bin sehr zufrieden, vor allem mit der Weite im Kugelstoßen, denn das hat zuletzt nicht so funktioniert”, sagte der 29-Jährige, der im Hochsprung bei 1,97 m mit der Wade die Latte gerissen hatte und im Weitsprung bei einem Satz auf 7,90 Meter um einen Zentimeter übertreten hatte.
Die 400 m absolvierte der Wahlsalzburger in soliden 50,24, womit er als 25. mit 4.086 in die Pause ging. Damit war er aber zweitbester Österreicher, denn Götzis-Debütant Dominik Distelberger hat sich überraschend drei Plätze vor dem Routinier eingereiht. Der 20-Jährige präsentierte sich im 100-m-Lauf mit der persönlichen Bestzeit von 10,63 Sekunden und im Weitsprung mit 7,50 m erhofft stark, büßte im Kugelstoßen (Letzter mit 11,62 m) und Hochsprung aber wie erwartet ein und fiel von Zwischenrang vier auf 28 zurück. Die abschließende Stadionrunde zählt aber zu seinen Stärken, in 47,25 Sekunden ließ der Purgstaller alle hinter sich.
“Das war ein perfekter Mehrkampf bis jetzt, nur der Hochsprung zipft mich ein bisserl an. Dass ich hier eine Disziplin gewinnen kann, das hätte ich nie für möglich gehalten”, sagte Distelberger, der von einem “unglaublichen” Erlebnis sprach und hofft, dass er sich schnell für Sonntag erholt und über die 110-Meter-Hürden gut in den zweiten Tag startet. 7.254 Punkte gilt es für den jungen Athleten zu überbieten, um eine neue persönliche Bestleistung aufzustellen.
Im Siebenkampf erfüllte mit der Britin Jessica Ennis die Weltmeisterin ihre Favoritenrolle. Die 24-Jährige aus Sheffield siegte im Hochsprung und über 200 Meter und hält nach vier von sieben Disziplinen bei 4.119 Punkten. Zweite ist die US-Amerikanerin Hyleas Fountain (3.842), Dritte die Russin Tatjana Tschernowa (3.765). Fountain hatte Samstagvormittag zum Bewerbs-Auftakt über 100 m in 12,87 Sekunden Meetingrekord markiert. Österreicherin ist keine am Start.