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Nach Fiasko bei Papstankunft tauchte zuständiger Minister ab

Präsidentin Rousseff schickte Mitarbeiter für Beschwichtigungen vor die Mikrophone
Präsidentin Rousseff schickte Mitarbeiter für Beschwichtigungen vor die Mikrophone ©AP
Brasiliens politische Führung reagiert mit Verstörung auf das Fiasko bei der Einfahrt von Papst Franziskus in die Innenstadt von Rio de Janeiro am Montagabend, meldet Kathpress.
Papst besucht Aparecida
Papst nach Ankunft in Rio umjubelt

Die schärfste Kritik in den Medien richtet sich dabei gegen Justizminister Eduardo Martins Cardozo, dem die – offensichtlich völlig überforderte – Bundespolizei untersteht. Cardozo ist für die Sicherheit beim Papstbesuch und beim Weltjugendtag verantwortlich.

Wie brasilianische Onlinemedien am Mittwoch berichten, sei der Minister abgetaucht. Präsidentin Dilma Rousseff habe den Generalsekretär der Präsidentschaftskanzlei, Gilberto Carvalho, vorgeschickt, um ein beschwichtigendes Wort an die Öffentlichkeit zu richten.

Orientierung verloren

Offenbar hatte der Kolonnenführer des Papst-Konvois, der vom Flughafen zur Kathedrale fahren sollte, die Orientierung verloren. Daduch gelangte der Konvoi statt auf einer eigens für den Papst gesperrten vierspurigen Straße in eine kleine Gasse neben einer Reihe geparkter Busse, womit das Chaos perfekt war. Eingeklemmt zwischen Bussen und der Leitplanke sowie Tausenden Menschen, die von überallher herbeiströmten, wirkte das Papstauto wie ein hilfloser Spielball. Obendrein musste auch noch ein quer stehender Polizeiwagen von der Straße geschoben werden.

Vatikansprecher Federico Lombardi sagte später, der Papst sei über den überaus herzlichen Empfang sehr erfreut gewesen. Hinter den Kulissen gab es allerdings massive Kritik. Die Situation hätte nicht nur für den Papst, sondern auch für die vielen Menschen gefährlich werden können, hieß es. Es habe nicht viel gefehlt, und es hätte Verletzte oder gar Tote gegeben.

Chaotische Situationen

Am Dienstag kam es dann zu weiteren chaotischen Situationen, diesmal für die katholischen Jugendlichen am Weltjugendtag. Kurz vor der Eröffnungsveranstaltung des Weltjugendtages am Dienstagabend musste wegen eines Kabelbruchs bei der Station Uruguaiana der Strom abgeschaltet werden. Das führte zu einem zweistündigen Komplettausfall des U-Bahn-Netzes. An dem Gottesdienst am Strand Copacabana nahmen nach Vatikanangaben mehr als eine halbe Million Menschen teil. Am Mittwoch fuhr die Metro wieder nach Plan.

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