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Nach Öffi-Unfällen: Sicherheit laut Wiener Linien gewährleistet

Nach der zuletzt auffälligen Häufung von Unfällen bei den Öffis haben die Wiener Linien am Mittwoch auf ihren "hohen Sicherheitsstandard" verwiesen:

“Es gab in letzter Zeit Vorfälle, wo Türen eine böse Rolle gespielt haben”, sagte Johann Ehrengruber, Sprecher der Wiener Linien, vor Journalisten. Allerdings verfügten sowohl Busse als auch Straßenbahnen gerade bei den Ein- und Ausstiegstellen über eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen, betonte er.

“Es ist eigentlich unmöglich, von einer Straßenbahntür eingeklemmt zu werden”, sagte Rainer Bartos, Ausbildner bei den Wiener Linien. Bei der jüngsten Bim-Generation, dem Niederflurmodell ULF, verhindert zunächst einmal ein Lichtschranken, dass die Türen schließen, solange sich Passagiere direkt im Ein- und Ausstiegbereich aufhalten.

Sollte dieser einmal ausfallen, gibt es einen zusätzlichen Einklemmschutz: “Schon bei einem geringen Widerstand während des Schließens der Türe öffnet sich diese wieder automatisch”, erklärte Bartos. Passiert das bei einer Türe fünf Mal hintereinander, erscheint am Display der Führerkabine eine Störungsmeldung. Der Fahrer müsse dann nachschauen, was nicht stimme, und gegebenenfalls die schadhafte Tür versperren. “Solange nicht alle Türen zu sind, kann die Straßenbahn nicht anfahren”, so der Ausbildner.

Dies gilt auch für ältere Bim-Garnituren. Hier sorgt neben Lichtschranken die sogenannte Durchrutschkupplung für den Schutz der Fahrgäste. “In den Gummilippen am Innenrand der Türe befindet sich ein Silikonschlauch, der mit Luft gefüllt ist. Wenn durch einen Widerstand die Luft komprimiert wird, springt die Tür aus ihrer Führung und kann nicht mehr schließen”, so Bartos.

Wird während der Fahrt eine Tür von innen gewaltsam aufgerissen, ertönt beim Fahrer ein lautes Signal, worauf eine Notbremsung folgt. Dennoch komme es immer wieder zu Zwischenfällen durch “Straßenbahn-Surfen”. Vor allem Jugendliche würden sich nach Abfertigung des Zuges immer wieder auf das äußere Wagentrittbrett stellen und ihre Hand durch die Gummilippen stecken, um sich am Haltegriff im Wageninneren festhalten zu können.

Auch der Zwischenfall mit dem Kinderwagen habe sich inzwischen aufgeklärt. Im Dezember 2007 hatten mehrere Zeugen behauptet, eine Straßenbahn in der Station Schottentor sei mit einem in der Tür eingeklemmten Kinderwagen angefahren. Tatsächlich habe sich ein Rad des Kinderwagens beim Schutzmantel des Garniturgelenks verklemmt, hieß es nun seitens der Wiener Linien. Die betroffene Mutter habe die fälschlichen Angaben selbst richtig gestellt.

Hohe Sicherheitsstandards versicherte man auch bei den Bussen. Bewegungsmelder im Ein- und Ausstiegbereich sowie Fühlerkanten an den Gummilippen, die schon bei leichter Berührung die Tür wieder aufgehen lassen, sollen das Einklemmen von Fahrgästen verhindern. Zudem sorgt die “Reversiereinrichtung” für eine automatische Öffnung, sobald beim Schließvorgang ein Widerstand auftritt. Auch Busse bleiben solange eingebremst, bis alle Türen geschlossen sind.

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