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Nach Fenstersturz: Zehnjährige kommt in Krisenzentrum

Das Wiener Jugendamt beschäftigt sich mit der Zukunft der kleinen Bulgarin, die am vergangenen Samstag aus dem dritten Stock eines Wiener Wohnhauses gefallen ist. "Das Wesentliche ist jetzt, wie es mit dem Mädchen weitergeht", sagte Jugendamtssprecherin Gabriele Ziering.

Die Zehnjährige werde am Freitag oder Montag aus dem Krankenhaus entlassen und in ein Krisenzentrum verlegt. Der Aufenthalt ist auf sechs Wochen befristet, “in dieser Zeit wird entschieden, wo sie leben wird.”

Im Moment sei das Mädchen “sehr erschöpft von den ganzen Untersuchungen und Befragungen” und brauche viel Ruhe, so die Sprecherin. Am vergangenen Samstag, nach dem Fenstersturz, wurde vom Jugendamt ein “Ausfolgeverbot” erlassen, dass der Mutter die Obsorge entzieht. “Es ist gesetzliche Auflage, dass innerhalb von acht Tagen ein Antrag für die Obsorge eingebracht werden muss. Wir haben die Obsorge aber prinzipiell, solange es das Gericht nicht jemand anderem wie zum Beispiel der Mutter gibt”, erklärte Ziering.

Bei der Polizei äußerte das Kind, das gemeinsam mit seinem Onkel vor fünf Monaten nach Wien gekommen war, den Wunsch zu seinen Verwandten nach Bulgarien zurückkehren zu wollen. Davon weiß man vonseiten des Jugendamtes nichts, zurzeit laufen aber Erhebungen über etwaige Angehörige in Bulgarien. Will die Zehnjährige nicht mehr nach Hause oder finden sich keine passenden Verwandten, wird das Mädchen wahrscheinlich in einer Wohngemeinschaft untergebracht werden. Gesetzt den Fall, die kleine Bulgarin kehre zu ihrer Mutter zurück, müsse man sich “genau anschauen, was genau passiert ist und was die Familie braucht, damit es nicht mehr zu einer solchen Situation kommt”, sagte Ziering.

Im Moment wolle man dem Mädchen aber viel Zeit geben, so die Sprecherin, “sie muss sich erst erholen, sammeln und beruhigen”. Auf keinen Fall dürfe man etwas übereilen, “schließlich geht es um ihre Zukunft”, fügte sie hinzu.

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