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Nach dem "Super Tuesday"

Bei den Vorwahlen zum Präsidentschaftskandidaten der US-Demokraten wurden in 7 Bundesstaaten 269 Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag Ende Juli in Boston vergeben.

Das entspricht einem Anteil von 6,2 Prozent der 4322 Entsandten. Im Folgenden die wichtigsten Einzelergebnisse. Die Zahlenangaben sind gerundet und beziehen sich auf die vorläufigen Endergebnisse.

JOHN KERRY setzte sich in fünf von sieben Staaten klar durch und ließ den jeweiligen Zweitplatzierten mit zweistelligem Vorsprung hinter sich zurück. In Missouri, Delaware und North Dakota siegte er mit mehr als 50 Prozent der Stimmen, in Arizona und New Mexico lag er mit jeweils rund 42 Prozent deutlich vorne. In South Carolina wurde er Zweiter, in Oklahoma Dritter. Die Siegesserie könnte für den Senator aus Massachusetts den Durchbruch bedeuten: Sie zeigt, dass er nach seinen Vorwahl-Siegen in den kleinen Staaten Iowa und New Hampshire auch große Staaten mit gemischter Wählerschaft in verschiedenen Regionen der USA gewinnen kann.

JOHN EDWARDS kam in seinem Geburtsstaat South Carolina auf 45 Prozent der Stimmen und lag damit klar vor Kerry mit 30 Prozent. Es war Edwards’ erster Sieg bei einer Vorwahl. In Oklahoma verpasste er den Sieg hauchdünn, und auch in Missouri wurde er Zweiter. Die Vorwahl in South Carolina war die erste in einem der US-Südstaaten, die vor die Kandidaten von großer strategischer Bedeutung sind. Seit 50 Jahren wurde kein Demokrat mehr zum Präsidenten gewählt, ohne einige der Staaten im Süden zu gewinnen. Die letzten drei demokratischen Präsidenten stammten aus den Südstaaten: Lyndon B. Johnson, Jimmy Carter und Bill Clinton.

WESLEY CLARK gewann in Oklahoma erstmals eine Vorwahl der Demokraten. Er erhielt 29,9 Prozent der Stimmen, nur 1275 Stimmen mehr als Edwards. In Arizona, New Mexico und Nord-Dakota erzielte der frühere NATO-Oberbefehlshaber Achtungserfolge und landete jeweils auf Platz zwei. Clark ist neben Edwards der einzige demokratische Bewerber, der aus den Südstaaten stammt. Beide hoffen bei den bevorstehenden Abstimmungen in mehreren Südstaaten auf weitere Siege.

HOWARD DEAN kam in keinem der sieben Staaten über den dritten Platz hinaus. Den höchsten Stimmenanteil erzielte der Kriegsgegner in New Mexico mit 17 Prozent. Der Exgouverneur von Vermont, der als Favorit in die Vorwahlen gestartet war, konnte bisher keinen einzigen Staat gewinnen.

Der Kandidat JOE LIEBERMAN schied aus, nachdem er am Dienstag nur in Delaware knapp über die Zehn-Prozent-Marke kam. Die Kandidaten AL SHARPTON und DENNIS KUCINICH blieben überall im einstelligen Bereich. Sharpton, der einzige afroamerikanische Bewerber, erzielte in South Dakota immerhin 9,6 Prozent. Dort leben viele Schwarze.

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