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Nach Beschwerden: Wien wirbt um Verständnis für Stadtentwicklung

Die Stadt Wien wirbt in einer Kampagne für mehr Verständnis bei Bauarbeiten.
Die Stadt Wien wirbt in einer Kampagne für mehr Verständnis bei Bauarbeiten. ©APA (Sujet)
Da so manch Wiener sich durch Staub und Lärm gestört fühlt oder sich über den Verlust der gewohnten Aussicht beklagt, geht die Stadt davon aus, dass Investitionen in Wohnungen und Infrastruktur nur dann erwünscht sind, sofern es nicht vor der eigenen Haustüre passiert. Die Kampagne "Wien baut aus" soll nun die Gemüter besänftigen. Man wirbt um Verständnis.

Mittels Plakaten, Inseraten oder Videoclips werden dabei diverse Situationen und Szenen geschildert. So hat etwa ein grantelnder Nachbar einen Auftritt, der sich über ein Neubauprojekt beschwert. Was denn hier gebaut werde, will er wissen. Seine Tochter klärt ihn auf: Ein Kindergarten für seinen Enkel. "Die Baustelle von heute ist die Infrastruktur von morgen", umriss Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) bei der Präsentation der Kampagne, die für "mehr positive Stimmung" sorgen soll, die Botschaft.

Neue Kampagne der Stadt Wien für Infrastrukturentwicklung

Die Verbreitung allgemeiner Informationen über die Bedeutung von Bauen bzw. der Bauwirtschaft sind jedoch nur ein erster Schritt, der noch dieses Jahr erfolgt. Ab 2020 wird auch der Dialog direkt bei wichtigen Projekten verstärkt. Sowohl online als auch mittels lokaler Info-Initiativen soll dann das jeweilige Vorhaben erläutert werden. Das Ziel sei, betroffene Anrainer möglichst frühzeitig zu informieren. Geplant sind etwa Infocontainer oder auch Baustellenführungen.

Umgesetzt wurde die Kampagne gemeinsam mit den Bauträgern und der Wirtschaftskammer Wien, die auch einen Teil der Kosten der 600.000 Euro teuren Werbeoffensive übernimmt. Die Sujets würden die Herausforderungen bei Bauprojekten gut darstellen, befand WKW-Präsident Walter Ruck. Er lebe - als Baumeister - seit Jahrzehnten mit der Herausforderung, wie er verriet. Die Kampagne diene nun dazu, um Verständnis für entstehende Unannehmlichkeiten zu werben.

Dass die Stadt sukzessive "zubetoniert" wird, stimmt übrigens nicht, wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) beteuerte. Stattdessen werde der Grünraum sogar stetig erweitert. Möglich sei dies, indem alte Industriebrachen revitalisiert und etwa zu Parkanlagen umfunktioniert würden. Als prominentes Beispiel hob er den Helmut-Zilk-Park im Sonnwendviertel hervor, der am Gelände des ehemaligen Frachtenbahnhofs in Favoriten entstanden ist.

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(APA/Red.)

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