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Nach Anschlagsaufruf von IS-Ableger auf Wiener Ballsaison: Polizei sieht keine konkrete Gefährdung

Bei einem Anschlagsaufruf von einem IS-Ableger wurde die Wiener Ballsaison genannt.
Bei einem Anschlagsaufruf von einem IS-Ableger wurde die Wiener Ballsaison genannt. ©APA/HERBERT NEUBAUER (Symbolbild)
Anhänger der Terrororganisation "Islamischer Staat - Provinz Khorasan" (ISPK oder auf Englisch ISKP) haben in Unterhaltungen und auf sozialen Netzwerken zu Attacken in Europa aufgerufen. In diesen Aufrufen wird die Ballsaison in Wien als mögliches Angriffsziel genannt.
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Die Wiener Polizei bestätigte einen Bericht im Online-Portal der "Salzburger Nachrichten" (SN) insofern, als via Aussendung von einem "als Aufruf zu wertenden Posting" auch die "Vienna Ball Season" genannt worden sei. Laut SN finde sich bei dem Posting ein Sujet mit einer Hand auf schwarzem Hintergrund, die eine Waffe auf den Betrachter richtet. Dabei finde sich eine Art Top-Ten-Liste mit Anschlagszielen, die mit einem roten Fadenkreuz markiert seien, darunter der Karneval von Venedig, die Filmfestspiele in Cannes, der St. Patrick's Day in Irland, das Münchner Oktoberfest und eben auch die Wiener Ballsaison.

Wiener Polizei: Von konkreter Bedrohung ist nach Anschlagsaufruf auf Wiener Ballsaison nicht auszugehen

Neu ist demnach, dass der Aufruf erstmals eine Konkretisierung für ein Bundesland enthält. Bisher wurden beispielsweise Christkindlmärkte in Österreich allgemein bedroht. Die Landespolizeidirektion Wien wollte sich zu dem Aufruf nicht detaillierter äußern. Es sei nicht von einer konkreten Gefährdung auszugehen, die Sicherheitskräfte verwiesen auf die derzeit geltende zweithöchste Terrorwarnstufe. Für Großveranstaltungen habe das LSE (Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung )"standardisierte Vorgehensweisen und Prozesse erarbeitet, die bereits angewendet werden und auch bei großen Ballveranstaltungen zur Anwendung kommen", hieß es in der Aussendung der Wiener Polizei. "Konkrete polizeiliche Maßnahmen können aufgrund sicherheitspolizeilicher Geheimhaltungsinteressen nicht genannt werden." Die SN verwiesen auf eine Warnung der UNO von vergangenen August zur wachsenden Anschlagsgefahr für Europa durch den ISPK. Bereits zu Weihnachten 2023 tauchten angebliche Anschlagspläne des ISPK gegen den Stephansdom und den Kölner Dom auf. Es gab Festnahmen. Die zweithöchste Terrorwarnstufe gilt in Österreich seit dem Überfall von Hamas-Terroristen auf Israel im Oktober 2023.

(APA/red)

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