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Nach Abriss von Hollein-Trafik: Stadt droht Austria Tabak!

Nach dem überraschenden Abriss von Hans Holleins Tabaktrafik-Portal am Wiener Graben Anfang Februar wird der Ton zwischen Stadt und dem Eigentümer Austria Tabak rauer.

“Es ist herstellbar, und es wird wiederhergestellt werden müssen”, zeigte sich Wiens Planungsstadtrat Rudolf Schicker (S) am Donnerstag im Gemeinderat unerbittlich. “Eine Rekonstruktion zum ursprünglichen Zustand ist aus unserer Sicht dem Ziel einer behindertengerechten Trafik nicht zuträglich”, beschied man bei Austria Tabak.

Der 1992 fertiggestellte Geschäftseingang des Pritzker-Preisträgers Hollein war Anfang Februar vom Tabakunternehmen demoliert worden, was auf heftige Kritik des Denkmalamts gestoßen war. Schließlich wäre das Objekt bald unter Denkmalschutz gestellt worden.

Stadt müsse sich bewegen

Auch auf diesem Gebiet müsse die Hausordnung eingehalten werden – es gehe nicht an, dass ein Eigentümer in der Schutzzone mache, was er wolle, unterstrich Schicker. “Es liegt der Ball bei der Firma. Wenn sich die Firma nicht rührt, wird es wahrscheinlich eine Ersatzvornahme werden”, drohte der Planungsstadtrat mit Zwangsmaßnahmen. Bei der Innenraumgestaltung lasse man mit sich reden: “Das Portal ist aber für das Stadtbild Wiens prägend und wichtig.” Die nötige Gussvorlage für das dominante Messing-Tabakblatt sei noch vorhanden.

Die Stadt müsse sich bewegen, forderte hingegen eine Austria-Tabak-Sprecherin. Man sei selbstverständlich um einen Konsens bemüht und habe verschiedenste Vorschläge vorgelegt, die aber allesamt von der Stadt abgelehnt worden seien. Dabei verzeichne der Mieter Kriegsopfer- und Behindertenverband durch den Stillstand jede Woche Umsatzeinbußen “in erheblichen Ausmaß”. Ziel müsse bleiben, die Schulungstrafik in ein behindertengerechtes Lokal zu verwandeln: “Und da sehen wir uns derzeit von Stadtrat Schicker im Stich gelassen.”

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