N-Irland: IRA lehnt Fotobeweise ab
Wir bleiben dem Friedensprozess verpflichtet, hieß es in einer am Donnerstag durch die republikanische Zeitung An Phoblacht verbreiteten Erklärung. Aber wir werden uns keinem Prozess der Demütigung unterwerfen.
Die IRA gab gleichzeitig dem Protestantenführer Ian Paisley die Schuld dafür. Ian Paisley forderte, dass unser Beitrag fotografiert und damit auf einen Akt der Demütigung reduziert werden sollte, teilte die IRA mit. Das war niemals möglich. Ansonsten sei die IRA bereit, dem am Mittwoch vorgelegten Plan zu folgen und in einen neuen Modus zu schalten, der unsere Entschlossenheit reflektiert, den Übergang in eine vollkommen friedliche Gesellschaft zu sehen.
Die für Mittwoch geplante Verkündung einer endgültigen politischen Lösung für Nordirland durch den britischen Premierminister Tony Blair und seinen irischen Kollegen Bertie Ahern war an der Forderung der Unionisten nach Fotobeweisen gescheitert.
Die pro-irische IRA hat in den vergangenen Jahren mehrmals Waffen vernichtet, jedoch nicht öffentlich, sondern lediglich unter Aufsicht eines kanadischen Ex-Generals. Den Unionisten zufolge untergräbt diese Geheimhaltung die Glaubwürdigkeit des Gewaltverzichts. Im Blair-Ahern-Plan ist die völlige Entwaffnung der IRA Voraussetzung für die Bildung einer neuen nordirischen Regierung mit Beteiligung der, der IRA nahe stehenden Partei Sinn Fein. Die Fotos davon sollten am Tag der Regierungsbildung veröffentlicht werden. Die IRA erklärte, sie sei bereit, sich bis Weihnachten zu entwaffnen.
Die IRA kämpft seit Jahrzehnten für eine Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland, während die protestantische Bevölkerungsmehrheit für eine Verbleib bei Großbritannien ist.