AA

Mysteriöse Chemikalien in Korneuburg gefunden

Symbolfoto &copy Vienna Online
Symbolfoto &copy Vienna Online
Acht Metallrohre mit Schwefeltrioxid gefunden - einer wurde aus Sicherheitsgründen gesprengt - wegen ausgetretener Gaswolke wurden Umweltschäden befürchtet - 50 Mann im Einsatz.

Der Fund von acht rohrförmigen Metallbehältern mit mysteriösem Inhalt hat gestern, Dienstag, in Korneuburg für einen stundenlangen Einsatz gesorgt, der gegen 22.30 Uhr erfolgreich beendet wurde. Nach Angaben des Landesfeuerwehrverbandes enthielten die Büchsen Schwefeltrioxid. Die Chemikalie reagiert bei Verbindung mit Wasser zu Schwefelsäure, stelle aber keine Umweltgefährdung dar, erläuterte die NÖ Sicherheitsdirektion.

Die vermutlich seit Jahrzehnten gelagerten, verrosteten Gefäße waren bereits am Sonntag bei Renovierungsarbeiten im Landesjugendheim entdeckt worden. Als ein Angestellter des Heimes gestern Nachmittag eine der Büchsen öffnen wollte, trat ein übel riechendes Gasgemisch aus.

Ein Behälter aus Sicherheitsgründen gesprengt

Der alarmierte Entminungsdienst stellte fest, dass es sich nicht um Kriegsrelikte handelte. Auch Spezialisten der Feuerwehr gelang es zunächst nicht, zu eruieren, was sich in den Behältern befand. Aus Sicherheitsgründen wurde ein Behältnis von Beamten des Entschärfungsdienstes auf einer Wiese des Jugendheimes gesprengt. Der Inhalt reagierte mit der Umgebungsluft bzw. Feuchtigkeit und entwickelte eine weiße Rauchwolke. Da eine Umweltgefährdung nicht auszuschließen war, wurden Absperrungen durchgeführt sowie Schadstoffeinheiten aus Stockerau und Mistelbach alarmiert.

Die Berufsfeuerwehr Wien analysierte schließlich in den Abendstunden die Proben mittels eines Messgerätes (Gaschromatograf-Massenspektrometer). Der Stoff wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als Schwefeltrioxid identifiziert.

Entsorgung in Simmering

Die Behälter wurden zur Entsorgung in die EBS (Entsorgungsbetriebe Simmering) gebracht. Der betroffene Bereich wurde durch Verdünnung mit Wasser dekontaminiert. Nach Angaben der Feuerwehr besteht keine Umweltgefährdung. Im Einsatz waren 50 Kräfte der Feuerwehr, darunter die Schadstoffgruppe Mistelbach und das Umweltmessfahrzeug der Berufsfeuerwehr Wien, Exekutive, Bezirkshauptmannschaft und Rotes Kreuz.

Redaktion: Bernhard Degen

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Mysteriöse Chemikalien in Korneuburg gefunden
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen