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Myanmar: Trotz Waffenruhe Militärschläge in Erdbebenregion

Die Rettungs- und Aufräumarbeiten dauern an.
Die Rettungs- und Aufräumarbeiten dauern an. ©AFP
Im Erdbebengebiet in Myanmar kommt es trotz einer angekündigten Waffenruhe weiter zu Zusammenstößen zwischen der Militärführung und Widerstandsgruppen. Berichten von Bewohnern zufolge startete die Junta in dem südostasiatischen Bürgerkriegsland in der Nacht mehrere Militäroperationen in der von dem Beben betroffenen Region Sagaing.
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Am Mittwoch hatte die Militärführung eine dreiwöchige Waffenruhe verkündet. Durch den Schritt sollten die Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten erleichtert werden.

Militärregime regiert mit brutaler Härte

Die Junta regiert das frühere Birma seit einem Putsch 2021 mit brutaler Härte. Die Generäle sind in dem Vielvölkerstaat im Krieg mit der eigenen Bevölkerung und flogen den Berichten zufolge auch nach dem Erdbeben vor sechs Tagen weiter Luftangriffe auf Widerstandsgruppen, bei denen Dutzende starben.

Laut Militärjunta 3.085 Todesopfer bei Erdbeben

Das Beben der Stärke 7,7 hatte am Freitag vor allem die zweitgrößte Stadt Mandalay, die Region Sagaing und die Hauptstadt Naypyidaw erschüttert. Es war noch im mehr als 1.000 Kilometer entfernten Bangkok zu spüren. Mittlerweile seien 3.085 Todesopfer bestätigt worden, erklärte ein Sprecher der regierenden Militärjunta am Donnerstag. 4.715 Menschen seien verletzt worden, 341 Menschen würden noch vermisst, fügte er hinzu.

Rettungskräfte aus 17 Ländern

Weiter erklärte der Sprecher, dass Rettungsteams aus 17 Ländern eingetroffen seien, die fast 1.000 Tonnen Hilfsgüter mitgebracht hätten. "Wir haben die Such- und Rettungsarbeiten fortgeführt und möchten uns besonders für die harte Arbeit der internationalen Gemeinschaft und der medizinischen Teams bedanken", sagte er weiter.

Am Freitag hatte sich ein Erdbeben der Stärke 7,7 rund 16 Kilometer nordwestlich der myanmarischen Stadt Sagaing ereignet. Das Beben war auch in den Nachbarländern zu spüren. In der thailändischen Hauptstadt Bangkok stürzte ein 30-stöckiges, in Bau befindliches Hochhaus ein. Dort wurden inzwischen 22 Tote geborgen, mehr als 70 Menschen gelten noch als vermisst.

(dpa/APA/AFP)

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