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Muttertag: 20 Millionen Blumen verschenkt

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Hochbetrieb für die heimischen Floristen: Nach dem Valentinstag werden nun am Muttertag verzweifelte Männer die Geschäfte stürmen und dabei Millionen von Blumen erwerben, darunter viele aus exotischen Ländern.

Etwa 20 Millionen Blumen verschenken die Österreicher am Muttertag, um die wichtigste Frau in ihrem Leben zu ehren. 60 Prozent davon stammen aus heimischer Produktion, so das Blumenbüro Österreich. Aber auch Pflanzen aus weit entfernten Ländern, wie Kolumbien oder Ecuador, finden sich zu jeder Jahreszeit auf dem Markt, sagte Margot Fassler, Sprecherin der Menschenrechtsorganisation FIAN, der APA.

Der durchschnittlich Anteil der Blumen aus Drittländern liegt zwischen 20 und 25 Prozent, stellte Fassler fest. Besonders im Herbst und Winter werden Pflanzen verstärkt importiert. Etwa 30 bis 35 Prozent kommen dann aus Ländern wie Kenia, Ecuador oder Kolumbien. Auch Israel und Südafrika zählen zu den Lieferanten. Im Sommer sinkt der Importanteil auf etwa zehn Prozent.

Bestimmte Blumenarten, die nicht hier zu Lande produziert werden, sind bei Kunden sehr beliebt, erklärte Fassler. Dazu zählen unter anderem langstielige, großköpfige Rosen, exotische Helikonien-Arten aus tropischen Regenwaldgebieten oder Orchideen.

Der Großteil der bunten Pracht aus Ecuador und Kenia wird mit Flugzeugen nach Holland gebracht. Hauptumschlagplatz dort ist die Blumenbörse „Aalsmeer”, von der aus die Pflanzen in alle Länder Europas transportiert werden. Etwa 48 Stunden ist die leicht verderbliche Ware in gekühlten Containern unterwegs, so Fassler.

Zwar habe sich in den vergangenen zehn Jahren viel getan, aber nach wie vor gebe es arbeits- und menschenrechtliche Mängel, sagte die Sprecherin. In manchen Betrieben erhalten Arbeiter noch immer schlechte Löhne und bekommen keine Überstunden bezahlt. Ein weiteres Problem sei die Kinderarbeit, berichtete Fassler. Das durchschnittliche Alter der Blumenarbeiterinnen in Ecuador liege bei 23 Jahren. Die Jüngsten sind etwa 13 Jahre alt.

Auch der Gesundheits- und Sicherheitsschutz lasse oft zu wünschen übrig, kritisierte die Sprecherin. So müssten die Menschen oft ohne entsprechenden Schutz mit Chemikalien hantieren. Die Pestizide sorgen für chronische Vergiftungserscheinungen. Auch Nervenleiden, Allergien, Asthma oder schwere Hauterkrankungen könnten dadurch ausgelöst werden. Manche Chemikalien schädigen auch das Erbgut und die Fruchtbarkeit.

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