Die mindestens eine Woche alten Leichen einer Mutter und ihres Sohnes wurden am Montag in einer Wohnung in der Schadekgasse in Wien-Mariahilf (-> Stadtplan)gefunden. Die schwer krebskranke 64-jährige Helene D. und der 44-jährige Josef K. dürften sich selbst das Leben genommen haben. In den Räumlichkeiten wurde jedenfalls ein Abschiedsbrief des Sohnes gefunden. Ein genaues Ergebnis wird aber erst nach Abschluss der gerichtsmedizinischen Untersuchung vorliegen, so Karin Staringer vom Kommissariat Mitte.
Die genauen Todesumstände sind aber nicht das einzig rätselhafte bei dem Leichenfund. Eine Nachbarin verständigte die Polizei auf Grund einer aufgebrochenen Türe zu der Wohnung der Verstorbenen. Die Manipulationen am Schloss dürften passiert sein, nachdem die beiden bereits tot waren. Die Polizei schließt daher nicht aus, dass jemand einbrechen wollte. Angesichts der Leichen dürfte der mutmaßliche Täter allerdings einen Schreck bekommen und schnell wieder das Weite gesucht haben. Es fehlen keinerlei Wertsachen, so Staringer.
Die Polizei fand die bereits stark verwesten Verstorbenen nebeneinander im Doppelbett liegend. Ersten Ermittlungen zufolge war die Frau schwer krebskrank gewesen und hatte nur mehr wenige Monate zu leben. Der Sohn dürfte wegen eines Gehirntumors operiert worden sein. Die Beamten gehen davon aus, dass sich die beiden umgebracht haben. Es gibt keinerlei Anzeichen auf eine Fremdeinwirkung, sagte Staringer. Es könnte aber auch sein, dass der Mann zuvor Sterbehilfe geleistet hatte.
Redaktion: Birgit Stadtthaler