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Mutter appelliert an irakische Entführer

In traditioneller moslemischer Kleidung hat die Mutter einer im Irak entführten Indonesierin an die Geiselnehmer appelliert, ihre Tochter freizulassen. „Ich appelliere an ihr Herz als Moslems, sie bald gehen zu lassen“, sagte Mety Hafid.

„Sie ist ohne böse Absichten dorthin (in den Irak) gegangen. Bitte behandeln Sie sie gut.“

Ihre Tochter Meutya Hafid, eine Journalistin des indonesischen Fernsehsenders Metro TV, war am Dienstag gemeinsam mit ihrem Kollegen Budiyanto in Ramadi bei Bagdad auf offener Straße entführt worden. Ihre Geiselnehmer forderten in einer Video-Botschaft eine Erklärung dafür, warum die Journalisten im Irak unterwegs waren. Sie stellten sich als Armee der Mujaheddin vor. Als Mujaheddin bezeichnen sich Kämpfer für einen rechtgläubigen Islam. Indonesien ist das Land mit der größten moslemischen Bevölkerung auf der Welt und ein Gegner des von den USA geführten Militäreinsatzes im Irak.

Mety Hafid sagte, die Gefahr einer Entführung sei Thema eines Gespräches zwischen ihr und ihrer Tochter vor deren Reise in den Irak gewesen. „Ich sagte ihr: Es ist gut, dass du den Koran zitieren kannst, Meutya. Das kann dir von Nutzen sein, wenn Dir dasselbe passiert wie (den beiden entführten indonesischen Frauen), die freigelassen wurden, weil sie das konnten.“ Im Oktober hatte eine Rebellengruppe im Irak zwei Indonesierinnen entführt, die als Hausangestellte gearbeitet hatten. Sie wurden wenige Tage später wieder freigelassen.

Im Verlauf des vergangenen Jahres wurden mehr als 120 Ausländer im Irak entführt und mindestens ein Drittel davon wurde getötet. Auch eine italienische Journalistin ist derzeit in der Gewalt von Entführern.

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