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Mutmaßlichem IS-Terroristen wurde eine Not-OP im AKH Wien verweigert

Eine Not-Operation war im Wiener AKH geplant
Eine Not-Operation war im Wiener AKH geplant ©APA (Sujet)
Nach Vorstellungen der georgischen Regierung hätte ein mutmaßlicher IS-Terrorist aus Georgien in Österreich notoperiert werden sollen, nachdem er bei einem Anti-Terror-Einsatz nördlich der Hauptstadt Tiflis schwer verletzt worden war. Dem 19-Jährigen sei aber die Einreise verweigert worden.

Einen entsprechenden Bericht der “Kronen Zeitung” bestätigte das Innenministerium am Mittwoch. Laut dem Blatt erlitt Temirlan M. am 26. Dezember bei einem Einsatz des georgischen Anti-Terror-Kommandos schwere Verletzungen.

Not-OP war im Wiener AKH geplant – Einreise aber verweigert

Er soll einen Kopfschuss erlitten haben, nachdem er eine Handgranate zünden wollte und liege seither im Koma, so die “Krone”. Die Regierung in Tiflis habe deshalb eine Not-Operation im Wiener AKH geplant. Die georgische Botschaft in Wien war am Mittwochvormittag für eine Stellungnahme für die APA zunächst nicht erreichbar.

Termilan M. soll mit dem mutmaßlichen Drahtzieher des Istanbuler Flughafenanschlags von 2016, Ahmed Tschatajew, gut befreundet gewesen sein und diesen laut “Krone” “massiv unterstützt” haben. Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) lehnte deshalb die Einreise M.s nach Österreich mit der Begründung ab, dass diese eine “große Gefahr für die innere Sicherheit” darstelle. Das Risiko einer blutigen Befreiungsaktion oder eines Anschlags mit dem Ziel, den Schwerverletzten freizupressen, sei zu hoch.

Georgier sollte in Österreich Asyl erhalten

Tschatajew, auch der “Einarmige” genannt, nachdem er im Zweiten Tschetschenien-Krieg einen Teil eines Armes verloren hatte, soll 2003 in Österreich Asyl erhalten und zeitweilig mit seiner Familie in einem Wiener Gemeindebau gelebt haben, u. a. unter dem Namen David Mayer. Er soll der tschetschenischen Islamistengruppe “Emirat Kaukasus” von Doku Umarow angehört haben. Internationale Bekanntheit erlangte Tschatajew, als ihn die US-Behörden nach dem Attentat auf den Atatürk-Flughafen in Istanbul vom 28. Juni 2016 mit 45 Todesopfern als dessen Drahtzieher bezeichneten. Auf dem Airport hatten drei Attentäter herumgeschossen und sich anschließend in die Luft gesprengt. Ende November wurde Tschatajew bei einem Anti-Terror-Einsatz in Tiflis getötet.

(apa/red)

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