Die Polizei hätte S. beinahe schon nach seinem Überfall auf die Bank geschnappt. Ein Kriminalbeamter, der die Tat beobachtet hatte, verfolgte den 20-Jährigen und konnte ihn kurz stoppen. S. gelang es aber, ohne Beute die Flucht fortzusetzen. Es hat angebenen, dass er daraufhin so einen Schock hatte, dass er keine Delikte mehr begangen hat, so Dr. Hannes Scherz von der Kriminaldirektion 1 gegenüber der APA.
Vor dem Banküberfall soll S. – mehr oder weniger erfolgreich – Trafiken und ein Postamt in der Schulgasse in Wien-Währing überfallen haben. Das Postamt suchte er laut Polizei gleich zwei Mal heim, am 25. November des vergangenen Jahres und am 16. Februar. Er hat die Angestellten mit einer Gasschreckschuss-Pistole bedroht und geschrien Geld her, sonst zuck i aus, meinte Scherz.
S. hatte den Banküberfall bereits auf der Fahrt in die Kriminaldirektion gestanden. Im Zuge der Vernehmungen gab er auch die anderen Delikte zu. Als Motiv gab der 20-Jährige an, unter Geldnot zu leiden. Seine Frau hat ihm vorgeworfen, dass er zu wenig Geld nach Hause bringt, meinte Scherz. Ein offener Kredit und eine neue Genossenschaftswohnung verschärften die Situation des Lehrlings, der zum Zeitpunkt der Taten seinen Präsenzdienst ableistete, weiter.
Die Polizei schließt nicht aus, dass S. noch weitere Delikte – insbesondere Überfälle auf Trafiken – begangen haben könnte. Hinweise sind bei der Kriminaldirektion 1 unter der Nummer (01) 31 310/33112 (Gruppe Schaffer) erbeten.