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Mutmaßlicher kasachischer Spion wieder in U-Haft

Ildar A. vermutet "Inszenierung" Alijews
Ildar A. vermutet "Inszenierung" Alijews ©APA (Pfarrhofer)
Der mutmaßliche kasachische Spion, gegen den am Wiener Straflandesgericht ein Verfahren wegen geheimer nachrichtendienstlicher Tätigkeit zum Nachteil der Republik Österreich anhängig ist, befindet sich wieder in U-Haft. Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) leistete einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft Folge, wonach Ildar A. (61) während des Prozesses zu Unrecht auf freien Fuß gesetzt worden sei.

“Im Unterschied zum Erstgericht, das in den zentralen Anklagepunkten den dringenden Tatverdacht für nicht mehr gegeben erachtet hatte, hat das Oberlandesgericht befunden, das jener jedenfalls mit einer höheren Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist”, erläuterte OLG-Sprecher Raimund Wurzer am Freitag gegenüber der APA- Ildar A., der Anfang Oktober gegen Gelöbnis und Hinterlegung seines Reisepasses auf freien Fuß gekommen war, leistete diesem Beschluss Folge und befindet sich damit wieder in einer Zelle im Landesgerichtlichen Gefangenenhaus.

Sein Prozess muss unterdessen völlig neu aufgerollt werden. Der bisherige Vorsitzende ist schwer erkrankt und dürfte berufungsfähig bleiben. Zum neuen Verhandlungsleiter wurde Richter Ulrich Nachtlberger bestimmt, der ab 14. Jänner mit neuen Beisitzern und neuen Geschworenen die Verhandlung aufnehmen wird.

Ildar A. soll im Sommer 2008 in die gescheiterte Entführung eines Vertrauten des ehemaligen Botschafters Kasachstans in Wien, Rakhat Alijew, verwickelt gewesen sein. Der Angeklagte hat stets sämtliche gegen ihn gerichteten Vorwürfe abgestritten. Er betrachtet sich als Opfer einer gegen ihn gerichteten Verschwörung: “Das ist eine Inszenierung. Das haben sicher Alijew und seine Leute organisiert. Es hat nie eine Entführung gegeben”. Sollte er dessen ungeachtet anklagekonform verurteilt werden, drohen ihm zehn bis 20 Jahre Haft.

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