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Muster-Kinderschutzkonzept bereits 2.000 Mal heruntergeladen

Auf das Muster-Kinderschutzkonzept für Vereine gab es regen Zugriff.
Auf das Muster-Kinderschutzkonzept für Vereine gab es regen Zugriff. ©Canva (Symbolbild)
Seit Ende März ist das vom Bundeskanzleramt zur Verfügung gestellte Muster-Kinderschutzkonzept für Vereine und Organisationen 2.000 Mal heruntergeladen worden.

Das kostenlose Konzept beinhaltet eine Risikoanalyse ebenso wie Vorschläge für Präventionsmaßnahmen bis hin zu relevanten Kontaktdaten. Zudem gibt es darin eine Handlungsanleitung, wenn es den Verdacht gibt, dass Ehrenamtliche Kindern Gewalt antun könnten, so das Kanzleramt.

Muster-Kinderschutzkonzept war Teil des Kinderschutzpaketes

Das Muster-Kinderschutzkonzept war Teil des Kinderschutzpaketes, welches die türkis-grüne Regierung im Jänner angekündigt hatte. "Gerade in so einer Schocksituation hilft es, wenn es einen klaren Fahrplan gibt und man für die ersten Momente weiß, was zu tun ist", so Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) in einer Aussendung am Montag.

Anfang April hatte die Koalition ein Maßnahmenpaket gegen Kindesmissbrauch ausgearbeitet und Verschärfungen im Sexualstrafrecht in Begutachtung geschickt. Bei Herstellung oder Anbieten einer Vielzahl (ab 30 Fotos/Videos) von Missbrauchsdarstellungen sind künftig bis zu fünf Jahre Haft möglich, teilte das Justizministerium damals mit. Tätigkeitsverbote für Verurteilte wurden überarbeitet, das Gütesiegel für Kinderschutz wurde ebenso wie mehr Beratung angekündigt.

Plakolm kritisierte langen Zeitraum der Einarbeitung der Stellungnahmen

Plakolm kritisierte aber den langen Zeitraum der Einarbeitung der Stellungnahmen im Begutachtungsprozess und damit den eigenen grünen Koalitionspartner. "Es war vereinbart, dass die Strafverschärfungen noch vor dem Sommer kommen. Das ist geplatzt, weil das Justizministerium trödelt in der Sache."

Die Kinder- und Jugendsprecherin der Grünen, Barbara Neßler, konterte der Kritik von Plakolm gegenüber der APA. "Der wichtigste Teil im Gesetzespaket ist die Prävention, die über eine Zertifizierungsstelle mit Kinderschutzkonzepten erreicht werden soll. Denn härtere Strafen alleine werden kein Kind davor schützen, Opfer zu werden", so Neßler. Das würden auch Expertinnen und Experten so sehen.

Die Arbeitsgruppe zu den Kinderschutzkonzepten hätte einen akkordierten Zeitplan. "Wenn Jugendstaatssekretärin Plakolm von Trödelei spricht, kritisiert sie die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das ÖVP-geführte Bildungsministerium. Es ist lächerlich aus diesem wichtigen Thema politisches Kleingeld schlagen zu wollen, wie es Staatssekretärin Plakolm versucht." Der Schutz von Kindern vor jeder Form vor Gewalt müsse oberste Priorität sein und "zwar über Parteigrenzen hinweg", so Neßler.

Noch im Sommer soll laut Plakolm das Gütesiegel für Vereine finalisiert werden. Zudem gebe es Förderungen in Höhe von 2.500 Euro für die Erstellung eigener Kinderschutzprojekte, sollte die Mustervorlage nicht benutzt werden wollen.

(APA/Red)

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