Wie der Rektor der Universität Salzburg, Hendrik Lehnert, am Freitag gegenüber dem "ORF Salzburg" sagte, habe er dem Islamforscher persönlich klargemacht, dass sich die Leitung der Universität auf das Schärfste von dessen umstrittenen Aussagen distanziere. Von dem Wissenschafter trennen wird sich die Uni vorerst aber nicht.
Uni-Rektor sieht keinen Grund für Suspendierung
"Weil bisher gegen den Forscher noch keine Anklage erhoben wurde und auch kein Urteil von Seiten des österreichischen Gerichts vorliegt. Wir sind als Universität ja ganz eindeutig den rechtsstaatlichen Prinzipien verpflichtet", erklärte Lehnert. Von einer strafrechtlichen Verurteilung des Islamforschers aufgrund seiner Aussagen gehe er derzeit nicht aus.
Hafez soll in einem Online-Artikel für eine Islamophobie-Initiative auf der Website der "Georgetown University" in Washington, D.C. im Zusammenhang mit dem Vorgehen der Polizei von einer "Kriminalisierung des Islam" gesprochen haben und die Razzia mit den NS-Novemberpogromen verglichen haben. Der Wissenschafter selbst weist diesen Vorwurf zurück. Er habe kritisiert, dass die Aktion ausgerechnet am Jahrestag der sogenannten "Kristallnacht" stattgefunden habe. Es handle sich dabei aber um keine Gleichsetzung.
Hofer ohne Verständnis für Unschuldsvermutung
Kein Verständnis für die Unschuldsvermutung zeigte am Montag FPÖ-Chef Norbert Hofer. Er forderte in einer Presseaussendung, die Lehr- und Forschungsarbeit des Islamwissenschaftlers sofort zu beenden und appellierte an ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann, entsprechend auf die Universität Salzburg einzuwirken. Beim Terroranschlag in Wien habe ganz Österreich gesehen, welche tragischen Auswirkungen der politische Islam haben kann. "Wer hier eine Verteidigungshaltung einnimmt und dann auch noch an einer Universität forschen und unterrichten darf, ist mit Sicherheit fehl am Platz."
(APA/Red)