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Muslimbrüder bei Parlamentswahl in Ägypten offenbar vorn

Muslimbrüder bei Parlamentswahl in Ägypten offenbar vorn
Muslimbrüder bei Parlamentswahl in Ägypten offenbar vorn ©AP
Nach der ersten Teilrunde der ägyptischen Parlamentswahl liegen die Muslimbrüder eigenen Angaben zufolge in Führung. Die ersten Ergebnisse zeigten, dass ihre Listen mehr als 40 Prozent der Stimme erhalten hätten, erklärte die aus den Muslimbrüdern hervorgegangene Partei für Freiheit und Gerechtigkeit am Mittwoch. Demnach kommen die Salafisten-Partei Al Nur und der liberale Ägyptische Block auf den zweiten und dritten Platz

Die Wahlkommission kündigte an, die Ergebnisse der ersten Runde am Donnerstagabend zu veröffentlichen. Zunächst hätte dies einen Tag früher erfolgen sollen. Wie die Partei der Muslimbrüder weiter mitteilte, wurden einige ihrer Kandidaten auf Anhieb gewählt, während andere in die Stichwahl müssen. Zuvor hatten bereits die amtliche Zeitung “Al Ahram” und andere Blätter berichtet, dass die Muslimbrüder in sechs von neun Gouvernoraten in Führung lägen, gefolgt von der Salafisten-Partei Al Nur. Erst danach komme der Ägyptische Block, ein Zusammenschluss liberaler und sozialdemokratischer Parteien.

Am Montag und Dienstag war unter anderem in der Hauptstadt Kairo und in der zweitgrößten ägyptischen Stadt Alexandria gewählt worden. Die Abstimmung in den verbleibenden drei Gouvernoraten des ersten von drei Wahlbezirken ist für den 5. Dezember vorgesehen. Ab dem 14. Dezember und ab dem 3. Jänner wird in jeweils noch einmal neun der insgesamt 27 Gouvernorate gewählt. Danach findet bis zum 11. März die Wahl zur zweiten Parlamentskammer, der Schura, statt.

In Kairo wurden unterdessen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Straßenhändlern Dutzende Menschen verletzt. Augenzeugen zufolge wollten die Protestierenden die Händler vom symbolträchtigen Tahrir-Platz vertreiben, wogegen diese sich wehrten. Demnach warfen beide Seiten Steine und Knallkörper. Das ägyptische Gesundheitsministerium sprach von 79 Verletzten, von denen 29 in Krankenhäuser eingeliefert worden seien.

Auf dem Tahrir-Platz demonstrieren seit rund zwei Wochen wieder Menschenmassen, die den Rücktritt des herrschenden Militärrats fordern. Der Platz ist das Zentrum der ägyptischen Demokratiebewegung. Er war bereits vor dem Sturz von Präsident Husni Mubarak am 11. Februar Schauplatz wochenlanger Proteste.

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