Eine 19-jährige Musikstudentin aus Wien-Mariahilf hat ihre eigene Entführung vorgetäuscht, um ihre Kommilitonen zu erschrecken. Bei eingehenderen Einvernahmen durch Ermittler der Kriminaldirektion 1 (KD 1) zog sie dann das angebliche Lösegeld aus ihrem Dekollete, berichtete KD 1-Leiter Hofrat Ernst Geiger am Montag. Das Mädchen muss nun mit einer Anzeige wegen Vortäuschung einer Straftat rechnen.
Drei Studenten bekamen am vergangenen Samstagabend einen Anruf von Cho A., die ihnen mitteilte, sie sei entführt worden. Begleiter eines Taxilenkers hätten sie aus dessen Fahrzeug gezerrt, die Hände auf den Rücken gefesselt und in eine Wohnung in der Nähe der Thaliastraße gebracht. Sie würden Lösegeld verlangen. Ihre Studienkollegen verständigten daraufhin das Kriminalkommissariat West, das den Fall an die Kriminaldirektion 1 weiterreichte.
Sollte ein Scherz sein
Die Ermittler durchsuchten die Wohnung der 19-Jährigen und trafen die junge Frau nicht an. Am Sonntag um 6.30 Uhr gab es dann die Entwarnung: Die Studentin meldete sich und behauptete, sie sei nach Zahlung von 1.260 Euro beim Cineplexx-Center in der Donaustadt freigelassen worden. Eine Überprüfung dieser Angaben ergab, dass Cho A. tatsächlich zunächst 1.000 und dann noch einmal 260 Euro abgehoben hatte.
Nach stundenlangen Einvernahmen gab die Studentin dann zu, dass es sich um einen Scherz handelte, mit dem sie ihre Kollegen erschrecken wollte. Nachdem diese die Polizei verständigt hatten, fand die 19-Jährige Gefallen an dem Spiel. So beobachtete Cho A. sogar die Ermittler, als diese ihre Wohnung überprüften.
Redaktion: Michael Grim