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Müntefering ist neuer SPD-Chef

SPD-Fraktionschef Franz Müntefering ist mit großer Mehrheit zum neuen Vorsitzenden der deutschen Sozialdemokraten gewählt worden.

Der 64-Jährige gilt als eine Schlüsselfigur für den Zusammenhalt der krisen-geschüttelten SPD.

Müntefering stammt aus einer Arbeiterfamilie und hat Kaufmann gelernt. Für die “68-er“ in der SPD, die sich auch als Enkel des früheren SPD-Parteichefs Willy Brandt sahen, hatte er nie besonders viel übrig.

Er ist vor allem ein Realist. Am Herzen liegen ihm Disziplin und Geschlossenheit, um die Regierungs-Fähigkeit der Partei zu sichern. Als Chef der SPD-Bundestagsfraktion legte er sich bei inner- parteilichen Kontroversen mit „Abweichlern“ an. Wenn die Mehrheit entschieden habe, müsse sich die Minderheit beugen, heißt seine Devise.

Müntefering hat seine „Hausmacht“ in Nordrhein-Westfalen. Dort war er auch von 1992 bis 1995 Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Von 1995 bis 1998 und ab September 1999 war er Bundesgeschäftsführer der SPD und danach übernahm er das neu geschaffene Amt des Generalsekretärs. Vor allem seit dem abrupten Ausscheiden von SPD-Chef Oskar Lafontaine aus Partei- und Regierungsamt bemühte er sich um einen Ausgleich der Parteiflügel.

Nach dem von ihm mit organisierten rot-grünen Sieg bei der Bundestagswahl 1998 war er für ein knappes Jahr Bundesminister für Verkehr und Bau, ehe er sich wieder der Partei-Organisation widmete. Nach dem zweiten Wahlsieg 2002 übernahm er die Leitung der SPD- Bundestagsfraktion.

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